Die Umsatzerlöse beliefen sich 2004 auf 18,4 Mio. Euro, daraus resultierte ein negatives Betriebsergebnis (Ebit) vor Restrukturierung von 6,9 Mio. Euro, gab JoWooD weiter bekannt, ohne Vergleichszahlen aus dem Jahr davor zu nennen.
Maßnahmenpaket geschnürt
Nun will das JoWooD-Management mit einem Sanierungspaket das Ruder herumreißen. Ganz oben stehen Maßnahmen zur Liquiditätssicherung, etwa durch die Verkürzung von Zahlungszielen aus älteren Verträgen. Ein Projekt-Finanzierungsmodell soll noch für das laufende Geschäftsjahr 2005 eine Ausgabenersparnis von "mehreren Millionen Euro" bringen. Weitere Kostensenkungen bis zu 3,5 Mio. Euro erwartet sich JoWooD durch eine Verbesserung der Prozessorganisation.
Gespräche mit Kooperationspartner
Beim Vertrieb will JoWooD 2005 in bisher kaum bearbeiteten Märkte punkten. Eine Lizenz-Transaktion mit einem namentlich nicht genannten Publisher für den asiatisch-pazifischen Raum sei abgeschlossen worden, weitere seien im Gespräch. Im skandinavischen Raum werde für die nächsten Wochen ein Abschluss erwartet. Für die USA fänden derzeit Gespräche mit Co-Publishingpartnern statt. Einen Abschluss stellt JoWooD für April 2005 in Aussicht.
Insbesondere die US-Strategie soll auf Lizenz- und Co-Publishing-Deals umgestellt werden. Das bedeutet, dass JoWooD die Umsätze zwar mit einem Partner teilen muss, dafür aber weniger Vermarktungsrisiken sowie geringere Investitionen und Kapitalrisiken verglichen mit dem alten Modell "Finished Goods" erwartet. Im Jahr 2004 habe das alte "Finished Goods"-Modell zu Umsatzkorrekturen, Rückstellungen, Sonderwertberichtigungen und Ähnlichem in Höhe von rund 7,8 Mio. Euro geführt.
Als weitere Ursachen für den hohen Jahresverlust führt JoWooD zu starke Orientierung auf Umsatz statt Ergebnis im Vertrieb, was im vierten Quartal zu einem negativen Deckungsbeitrag von 0,6 Mio. Euro geführt habe. Ein strengeres Abschreibungsmodell auf aktivierte Spiele habe bei älteren Projekten zu Wertberichtigungen von 2,7 Mio. Euro geführt, bei Titeln aus dem Jahr 2004 fielen 1,7 Mio. Euro an. Wegen der KöSt-Senkung mussten latente Steuern im Ausmaß von 5,7 Mio. Euro abgeschrieben werden. Die allgemeinen Restrukturierungskosten bezifferte JoWooD mit einer Million Euro.