Wien – Tastatur und Festplatte werden für die Wirtschaft zu einer immer größeren Bedrohung. Wenn sie als Werkzeuge für kriminelle Delikte genutzt werden. Die Computerkriminalität ist in den heimischen Betrieben mittlerweile schon auf Platz drei in der Verbrechensliste vorgerückt, hinter Diebstahl und Unterschlagung. Wirtschaftskammer und Innenministerium wollen jetzt besonders die Situation bei Klein- und Mittelbetrieben verbessern.

Große Schäden

Insgesamt werden nach Schätzungen des Bundeskriminalamtes durch Wirtschaftskriminalität 2,2 Milliarden Euro Schaden im Jahr angerichtet. Angriffe auf Computersysteme oder Telefonanlagen sind besonders kritisch, betonte Brigitte Jank, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Denn nach Schätzungen von Wirtschaftsprüfern würde es bei mehr als der Hälfte der Unternehmen zu einer „erheblichen Geschäftsunterbrechung“ kommen, wenn auf Firmendaten oder elektronische Infrastruktur nicht mehr zu zugegriffen werden kann.

Aufklärung in KMU

Gemeinsam mit dem Innenministerium und Unternehmensberatern will man speziell Klein- und Mittelbetriebe über das Risiko und geeignete Präventionsmaßnahmen aufklären. Einerseits bei Großveranstaltungen und branchenspezifischen Workshops, andererseits mit individuellen Beratungen. 75 Prozent der Kosten dieser Einzelberatungen, die auch Sicherheitskonzepte beinhalten, wird die Wirtschaftskammer übernehmen. (APA, moe, DER STANDARD Printausgabe, 04.03.2005)