Mit dem öffentlichen Bild eines autoritären und hölzernen Landeshauptmannes ging Pühringer 1997 für die ÖVP in einen eher unsicheren Wahlkampf. Doch der "Turnaround" gelang. In einem gut inszenierten Wahlkampf mutierte Josef Pühringer vom "Arbeitstier" zum jungen dynamischen "Dr. Joe". Der Nerv des Wählers war getroffen und der Wahlsieg 1997 für die ÖVP fix.
Der ehemalige Religionslehrer feilte daraufhin ehrgeizig am Image "offenes Land - offene Partei". Bundesweit die geringste Arbeitslosenquote, Schuldenfreiheit, Budgetüberschüsse sind nur einige "Früchte" aus der bisherigen Ära Pühringers. Turbulenzen blieben auf dem Höhenflug nicht aus. Das durch eine FPÖ-Volksbefragung verhinderte Musiktheater im Linzer (Schloss-)Berg verzeichnet Pühringer bis heute als "persönliche Niederlage".
Bei den Landtagswahlen 2003 machte ihm dann die Bundesregierung einen Strich durch die "Wahlrechnung". Pensionsreform und die Debatte um den Voest-Verkauf bescherten der ÖVP lediglich 43,42 Prozent. Der Wahlkampf 2003 entzweite ÖVP und SPÖ zutiefst, an eine Neuauflage von rot-schwarz im Land ob der Enns war nicht mehr zu denken. Pühringer wagte sich daraufhin österreichweit erstmals auf schwarz-grünes Neuland. Dienstagabend lies sich Josef Pühringer im Linzer Designcenter von der versammelten ÖVP-Spitze und rund 2000 geladenen Gästen feiern. Bundesparteiobmann und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel gab dabei die Marschrichtung für Pühringer vor: "Ten more years, Sepp!!"