SP-Stadlbauer kritisiert Grassers Budgetrede: Frauen werden aus dem Erwerb gedrängt
Redaktion
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Wien - Anlässlich der am Mittwoch vormittag gehaltenen Budgetrede des Finanzministers echauffierte sich SPÖ-Bundesfrauen-Geschäftsführerin Bettina Stadlbauer in einer Aussendung, dass Grasser bei der Aufzählung der angeblichen Verbesserungen für Österreich nicht differenziert habe, wem diese zugute kommen würden. Somit könne davon ausgegangen werden, dass für die Verbesserung der Situation von Frauen kein Budget vorgesehen sei.
Klaffende Einkommensschere
"Da ist von gestiegenem Einkommen, von Spareinlagen und
Wohnungsbesitz die Rede, ohne Hinweis darauf, wer mehr verdient und
wem Besitz zuzuschreiben ist. Wer weiß, dass die Einkommensschere
zuletzt in Österreich so groß geworden ist, dass es sogar eine
EU-Rüge dafür gegeben hat, weiß auch, dass beispielsweise gestiegene
Einkommen sich nicht auf das Konto der Frauen verbucht. Und wer ein
geringes Einkommen hat, hat keine Möglichkeit zu sparen oder Besitz
zu erwerben", erklärte Stadlbauer.
Alleinverdiener-Absetzbetrag
Dasselbe gelte auch für die vom Finanzminister angesprochene Senkung der
Steuern, so Stadlbauer. Denn "wer wenig Steuern zahlt, weil er oder sie wenig verdient
- wie eben die Mehrheit der Frauen - wird von Steuervorteilen nicht
profitieren können." Gleichzeit hatte Grasser betont, für Familien viel getan zu haben. Als Beispiel nannte er den Alleinverdienerabsetzbetrag. "Der Trend Frauen weg von der
Erwerbstätigkeit und hinein in die Abhängigkeit setzt sich damit nur
fort, so Stadlbauer. Denn der erhöhte Absetzabtrag werde nur dann gewährt, wenn der oder
die Partner/in wenig bis gar nichts verdient. (red)
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