"Ich wollte, dass Schüler einen Blick auf die Geschichte richten", erzählt Schulsprecherin Sabine Cizek (17), welche die Anne-Frank-Ausstellung an ihre Schule - das BRG 14 - holte.

Wien - Anne Frank wird 1929 in Frankfurt am Main geboren. Weil sie Jüdin ist, emigriert sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit ihrer Familie nach Amsterdam. Auch dort müssen sie sich verstecken, werden jedoch 1944 entdeckt. Anne wird kurz vor der Befreiung im KZ Bergen-Belsen getötet.

Mit 13 Jahren beginnt sie ihr mittlerweile berühmtes Tagebuch zu schreiben. Darin stellt sie anschaulich dar, unter welchen Bedingungen sie und andere Juden versuchen zu (über)leben, mit der Absicht, das Buch später zu veröffentlichen. Hinter dem Namen "Anne Frank Haus" verbirgt sich nicht nur das Museum in Amsterdam, sondern weltweit veranstaltete Ausstellungen.

Die im Rahmen des Projekts "Wien Mosaik" organisierte Wanderausstellung in Wien ist aber einzigartig. "Wir wollten den Schülern einen Anstoß geben, sich mit Diskriminierung auseinander zu setzen", verraten Peter Hörburger und Norbert Hinterleitner vom Anne Frank Haus. Ihr Ziel ist es, den Schülern zu verdeutlichen, wo heute noch Diskriminierung existiert und wie man sie erkennt. Um dies zu erreichen, werden an insgesamt fünf Schulen Ausstellungen und Workshops angeboten. Im Zuge der Ausstellung wurden am Bundesrealgymnasium Linzer Straße (BRG 14) Workshops veranstaltet. "Uns wurde bewusst, dass Ausgrenzung überall stattfindet", erklärt Emil Höher (16), der sich nach dem Workshop Ausstellungsbegleiter nennen darf. Sabine Cizek (17), Schulsprecherin des BRG 14, holte durch Eigeninitiative die Ausstellung an ihre Schule. "Ich wollte eine Aktion, an der sich Schüler aktiv beteiligen, und einen anderen Blick auf Geschichte ermöglichen." ((DER STANDARD, ann, Printausgabe, 1.3.2005)