Bleibt bis Sitzungsbeginn der Aufsichtsräte eine Einigung am Verhandlungstisch aus, so will der Vorstand seinen eigenen Entwurf dem Aufsichtsgremium vorlegen und absegnen lassen. Danach sah es zumindest am Montagmittag noch aus.
Auch nach mehreren Gesprächen zwischen Vorstand und Betriebsrat am Donnerstag und Freitag voriger Woche seien die Fronten hart geblieben.
Streik steht im Raum
"Sollte wirklich über die Belegschaft drübergefahren werden, wird dem Betriebsrat wohl nichts anderes übrig bleiben als den Streik auszurufen", heißt es in Gewerkschaftskreisen vor der Aufsichtsratssitzung der BA-CA. So heiß wird in der Bank-Belegschaftsvertretung - die sich Anfang voriger Woche bereits zum Streik ermächtigen lassen - aber wohl noch nicht gegessen, verlautet in informierten Kreisen.
Zunächst dürfte nochmals die Betriebsversammlung über die jüngste Entwicklung beraten und weitere Schritte abstimmen. Ein nächster Termin für eine Betriebsversammlung ist nach APA-Informationen bereits für Mitte März (vorläufiger Plan: 16. März) anberaumt worden.
Info-Tour des Vorstands
Der Vorstand der Bank Austria will am (morgigen) Dienstag Abend eine Informations-Tour beginnen, beginnend in Wien. Bis Ende der Woche will das Management den Mitarbeitern aller Bundesländer seine Position darlegen.
Betriebsrat und Belegschaft der größten Bank Österreichs streiten seit vielen Monaten erbittert: Der Vorstand will längere Arbeitszeiten und längere Durchrechnungszeiträume durchsetzen, die Automatik der Gehaltssteigerungen einbremsen, die Kürzung des Zulagensystems sowie das Ende von Privilegien wie die Pragmatisierungen (Definitivum). Während der Betriebsrat für die bestehende Belegschaft längere Übergangsfristen verlangt, ab denen die flacheren Gehaltskurven zu wirken beginnen, will der Vorstand sehr rasch erste Effekte lukrieren.
Betriebsrat zum Streik ermächtigt
Der Betriebsrat hat bisher nicht nachgegeben, vielmehr hat sich die Belegschaftsvertretung Anfang der Woche bereits offiziell zum Streik ermächtigen lassen, sollte bis 1. April keine Lösung im Dienstrechtsstreit erfolgt sein. Der Vorstand hatte allerdings den heutigen Montag als "Deadline" für eine Verhandlungslösung gesetzt.