Alicante - Bei der Parlamentswahl am 17. April in der
autonomen Region des spanischen Baskenlands kann der nationalistische
Regierungschef Juan Jose Ibarretxe auf einen klaren Sieg hoffen. Wie
die Madrider Zeitung "El Pais" am Sonntag unter Berufung auf eine
Umfrage berichtete, kann Ibarretxes Drei-Parteien-Koalition bei der
Wahl sogar mit der absoluten Mehrheit rechnen. Ibarretxe will das
Baskenland in einen "Freistaat" verwandeln und von Spanien weitgehend
unabhängig machen. Nach der Umfrage sind 42,1 Prozent der Basken
gegen den "Unabhängigkeitsplan", 38,5 Prozent unterstützen das
Vorhaben. Das spanische Parlament in Madrid hatte den Plan vor knapp
vier Wochen mit großer Mehrheit abgelehnt.
Anschlag in Villajoyosa
Unbekannte haben im Ferienort
Villajoyosa an der spanischen Mittelmeerküste am Sonntag einen
Bombenanschlag verübt. Nach Angaben der Behörden wurde bei der
Explosion eines Sprengsatzes in der Kleinstadt nördlich von Alicante
niemand verletzt. Die Bombe detonierte vor einem Ferienheim für
Beschäftigte der spanischen Großbank BBVA. Die Polizei konnte das
Gebäude rechtzeitig räumen lassen.
Ein anonymer Anrufer hatte kurz zuvor die Tageszeitung "Gara" von
einer bevor stehenden Explosion informiert. "Gara" gilt als ETA-nahe.
Es ist eine übliche Praxis, dass sich die baskische
Terrororganisation auf diese Art zu Anschlägen bekennt.
Erst vor Kurzem hatte die spanische Polizei in Valencia zwei
ETA-Aktivisten - einen Mann und eine Frau - festgenommen, bei denen
Waffen und Sprengstoff gefunden worden waren, wie er für ETA bisher
nicht üblich war.
In Bilbao protestierten am Samstag Zehntausende von Basken gegen
Gerichtsverfahren, in denen sich mutmaßliche Anhänger der
Untergrundorganisation ETA zu verantworten haben. Nach Ansicht der
Demonstranten gibt es keine Beweise dafür, dass die Angeklagten mit
dem Terror der ETA zu tun hatten. Der Ermittlungsrichter Baltasar
Garzon hatte eine Serie von Prozessen gegen Mitglieder baskischer
Jugendorganisationen eingeleitet. Nach Ansicht des Richters gehören
diese Gruppen zum Umfeld der ETA und unterstützen indirekt den
Terrorismus. (APA/dpa/Reuters/EFE)