Lome - Die Afrikanische Union hat den Rücktritt des togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbe verlangt und ihre Mitgliedsländer zur Verhängung von Sanktionen ermuntert. Bei einem Treffen auf Botschafterebene verabschiedete der Friedens- und Sicherheitsrat der AU am Freitag in Addis Abeba eine Resolution, die diplomatische Strafmaßnahmen, Reisebeschränkungen und einen Waffenboykott nach dem Vorbild der Santionen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS fordert. Der Rat rufe Togo zu "einer Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung auf, das heißt zu einem Ausscheiden von Faure Gnassingbe aus dem Amt", heißt es in der Resolution. AU-Mitglied Togo nahm an dem Treffen nicht teil. In Lome kürte die Präsidentenpartei RPT den 39-jährigen Gnassingbe zum Spitzenkandidaten für die kommende Präsidentschaftswahl. Mitte Februar hatte Gnassingbe die Wahl innerhalb von 60 Tagen angekündigt, nachdem sein Amtsantritt als Nachfolger seines verstorbenen Vaters im In- und Ausland als Verfassungsbruch kritisiert worden war. Der gegenwärtigen Verfassung zufolge kann Oppositionsführer Gilchrist Olympio nicht an der Wahl teilnehmen: Er lebt im Exil; laut Verfassung können nur Togolesen kandidieren, die zwölf Monate vor der Wahl im Land lebten. (APA/AP)