Wien – Rund 800 Gendarmen und Polizisten haben sich um die Leitung der künftig neun Landespolizeikommanden beworben. Die Bewerbungsfrist ist beendet, ab Montag wird die zuständige Kommission Bewertungen vornehmen und Empfehlungen an Innenministerin Liese Prokop (VP) weitergeben. Das letzte Wort hat die Ressortchefin. Ende März sollen die neuen Polizeichefs der Bundesländer und ihre jeweiligen Stellvertreter feststehen.

36 Chefposten werden eingespart

Durch die Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie und die damit einhergehende Strukturvereinfachung werden auf Länderebene 36 Chefposten eingespart. Diese bisherigen Kommandanten müssen auf der Karriereleiter also zumindest eine Sprosse nach unten. Finanzielle Einbußen sind nicht ausgeschlossen, Rückstufungen sollen schrittweise erfolgen.

Personalvertreter warnen

Wie berichtet, wurden im Zuge der großen Reform insgesamt rund 5000 Posten neu ausgeschrieben. Theoretisch können sich dafür alle 31.000 Beamten des Innenministeriums bewerben. Mitte des Jahres soll die Fusion der Wachkörper vollzogen sein.

Personalvertreter befürchten, dass hauptsächlich Beamte zum Zug kommen könnten, die "politisch genehm" seien. Prokops Vorgänger Ernst Strasser hatte einige Male die empfohlene Reihung der Kommission negiert und seine Favoriten durchgesetzt. Im Innenministerium betont man jedoch, dass jede und jeder die gleiche Chance habe. (simo, DER STANDARD – Printausgabe, 26./27. Februar 2005)