Unbekannte hätten am Morgen eine UNO-Patrouille überfallen, sagte Bah. In dem Gebiet ist die Miliz FNI (Nationalistische Integrationistische Front) aktiv. Seit Ende vergangenen Jahres versucht die MONUC, in Ituri die Lager verschiedener Milizen aufzulösen, die Zivilisten in der Krisenregion angreifen. Mit ihrem Vorgehen wollen die Blauhelme die Lage in der Region stabilisieren, in der sechs Milizen kämpfen. Am Tag vor dem Überfall hatten MONUC-Soldaten 30 Menschen festgenommen, die meisten von FNI-Kämpfer.
Demokratische Republik Kongo
Mindestens neun UNO-Soldaten im Kongo getötet
Bewaffneter Überfall in Unruheprovinz Ituri - Weitere Soldaten werden vermisst - Identität der Angreifer unklar
Kinshasa/Washington - Bei einem bewaffneten Überfall in
der Unruheprovinz Ituri in der Demokratischen Republik Kongo sind am
Freitag mindestens neun UNO-Blauhelmsoldaten getötet worden. Vier
zunächst als vermisst gemeldete UNO-Soldaten konnten sich unverletzt
in Sicherheit bringen, wie der Sprecher der UNO-Mission MONUC,
Mamadou Bah, der Nachrichtenagentur AFP in Kinshasa sagte. Nach
Angaben des für Friedenseinsätze zuständigen UNO-Vizegeneralsekretär
Jean-Marie Guehenno in Washington wurden elf weitere Blauhelmsoldaten
bei dem Überfall verletzt. Die Opfer stammten alle aus Bangladesch.
Seit 1999 wurden in den Kämpfen zwischen den Volksgruppen der Hema
und Lendu in Ituri rund 70.000 Menschen getötet. Die MONUC in der
Demokratischen Republik Kongo ist der teuerste und einer der größten
der weltweit 17 UNO-Friedenseinsätze. Bis März sollen dort 16.700
UNO-Soldaten stationiert sein. Die UNO veranschlagt die jährlichen
Kosten auf 746 Millionen Dollar (567 Mio. Euro). Zwischen der MONUC
und Kämpfern der FNI kam es in der Vergangenheit zu Zusammenstößen.
Im Mai vergangenen Jahres töteten angegriffene Blauhelmsoldaten nahe
Bunia mindestens zehn Milizionäre. (APA)