Dass die etwas besseren Dinge gern im Verborgenen stattfinden, zeigt sich manchmal sogar auf Lokalebene, ohne dass sich diese Rubrik seit Neuestem mit zwielichtigen Halbwelt-Spelunken oder gar mit illegalen Raves beschäftigen würde. Wer des nächtens auf der Mariahilfer Straße vergebens nach einer adäquaten Musik-und Trinkbleibe sucht, ist gut beraten, auf der Höhe 101, neben der Aida, in die Schulhofpassage einzubiegen.

Dort hat sich seit letztem Frühsommer eine Lokalität namens Elektro Gönner eingenistet, die in pragmatischer Art den Geschäftsnamen des vorher ansässigen Elektrotandlers übernommen hat und überhaupt eine Unaufgeregtheit versprüht, wie man sie andernorts vermisst.

Ohne dick aufzutragen, wird dem Besucher klar gemacht, dass man was von Innenarchitektur versteht. Und das Publikum erinnert an jenes des Schikaneders, nur dass die Selbstdarsteller hier zu Hause bleiben. DJ-Musik gibt's freilich auch: am Wochenende meist die wildere als wochentags. (lux, DER STANDARD - Printausgabe, 25. Februar 2005)