Genf - Eine wirksame Hilfe im weltweiten Kampf gegen das Rauchen erhofft sich die Weltgesundheitsorganisation WHO von der Anti-Tabak-Konvention, die am Sonntag in Kraft tritt. Die WHO bezeichnete die Konvention am Donnerstag in Genf als einen der am weitesten akzeptierten Verträge in der Geschichte der Vereinten Nationen.

Sie werde innerhalb von nur eineinhalb Jahren seit ihrer Unterzeichnung durch 168 Länder nun verwirklicht. Unter den 57 Staaten, die bisher ratifizierten, befindet sich zwar Österreich, nicht aber die USA und das Land mit der größten Zahl von Rauchern, China.

Die WHO warf am Donnerstag den internationalen Tabakkonzernen vor, vor allem Tabak-Anbauländer massiv zu beeinflussen, damit sie den Vertrag nicht ratifizierten. "Aber sie werden dieses Spiel nicht gewinnen", sagte ein WHO-Sprecher. Die Hauptziele der Konvention sind, Minderjährigen und Jugendlichen den Zugang zu Tabakprodukten zu erschweren, Menschen unter anderem durch Werbeverbote und Warnungen vom Rauchen abzuhalten und Nichtraucher durch rauchfreie Zonen zu schützen. "Wir wollen vor allem Leben retten", erklärte die WHO angesichts von rund fünf Millionen Todesfällen im Jahr, die auf das Rauchen zurückgeführt werden.

Wenn nichts unternommen werde, werde sich diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf zehn Millionen verdoppeln. Die meisten Todesfälle würde es dann in den Entwicklungsländern geben, auf die sich die Tabakindustrie besonders konzentriere. Um Druck auf die Vertragspartner auszuüben, sollen die Länder regelmäßig der WHO-Bericht über die ergriffenen Maßnahmen gegen den Tabakkonsum erstatten. (APA/dpa)