Innenministerin: 1.000 Hungerstreiks als Grund für Zwangsernährung
Kein Tausch kürzerer Wehrdienst gegen hartes Asylgesetz mit FP
Redaktion
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Wien - Innenministerin Liese Prokop (V) verteidigt die
Verschärfung im Asylwesen, künftig Personen, die sich durch einen
Hungerstreik freipressen wollen, zwangsernähren zu wollen. Im ORF-Report dementierte sie, dass es zwischen ÖVP und FPÖ zu einem Tauschhandel restriktiveres Asylgesetz gegen Wehrdienstverkürzung gekommen sei.
1.000 Hungerstreiks
"Es ist
ein wichtiger Punkt, da derzeit rund 1.000 Personen jährlich
versuchen, sich durch Hungerstreiks aus der Schubhaft freizupressen",
so Prokop in der "Presse" (Mittwoch-Ausgabe). Natürlich müssten in so
einem Fall die medizinischen und hygienischen Bedingungen dafür
gewährleistet werden.
Mehr Personal für Ubas
Zu ihrer Ankündigung, mehr Personal für die Zweitinstanz im
Asylverfahren, dem Unabhängigen Bundesasylsenat (Ubas) bereit zu
stellen, sagte Prokop, es sollten "zwischen zehn und 20 Prozent
zusätzliche Personen" beschäftigt werden. Damit soll der so genannte
Rucksack abgebaut werden. Derzeit gebe es deutlich über 20.000
anhängige Altverfahren. Der Abbau dieser Verfahren soll eineinhalb
Jahre dauern. Das dafür eingesetzte Personal werde zeitlich befristet
beschäftigt. Dazu müsse noch das Ubas-Gesetz geändert werden.
Neue Straftatbestände, Einschränkungen für Traumatisierte
ÖVP und FPÖ haben das Thema Asyl bzw. Fremdengesetz am Sicherheitsgipfel vom Dienstag besprochen. Vorgesehen sind neue Straftatbestände, gewisse
Einschränkungen für Traumatisierte, vermehrte Schubhaft sowie eine
Meldepflicht. Konkret ist unter anderem geplant, Anstiftung zum
Asylbetrug oder Hilfe beim Untertauchen unter Strafe zu stellen. Bei
Traumatisierten aus so genannten Dublin-Staaten ist es künftig unter
gewissen Umständen möglich, das Verfahren einem anderen Land
zuzuweisen. Details müssen hier zwischen ÖVP und FPÖ noch geklärt
werden. Ein Begutachtungsentwurf soll nächste Woche vorgelegt werden. (APA/red)
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