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Preisträger Bischof Alvaro Ramazzini.

Foto: APA/SIMONE HOFSTAEDTER
Wien - 50.000 Dollar (38.500 Euro) wurden vor Kurzem für seine Ermordung geboten. Seither kann Bischof Alvaro Ramazzini Imeri in seiner Heimat Guatemala nur noch mit drei Leibwächtern auf die Straße. Er vermutet hinter dem versuchten Anschlag Großgrundbesitzer, die seinen Einsatz für eine radikale Landreform nicht goutieren.

Der Konrad-Lorenz-Preis, den der Bischof der Diözese San Marcos am Dienstag von Umweltminister Erwin Pröll für seinen Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz überreicht bekommen hat, ist mit 21.800 Euro etwas niedriger dotiert als der Preis auf seinen Kopf. Dennoch zeigte sich Ramazzini äußerst erfreut und dankte Österreich für all die Hilfe, die seine arme Provinz im Westen Guatemalas seit 14 Jahren von der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und zuletzt durch die Dreikönigsaktion erhalten hat.

Ramazzinis aktueller Kampf gilt einem Bergbauprojekt in San Marcos, bei dem ein US-kanadischer Konzern Gold über Tag mithilfe von Zyanid abbauen will. Dies gefährde die Gesundheit der Bauern und die Wasserreserven und würde der lokalen Bevölkerung kaum etwas bringen, kritisiert der Bischof. "Von den Gewinnen bleibt fast nichts im Land."

Bei der Regierung des gemäßigt-konservativen Präsidenten Oscar Berger stoße er mit seiner Forderung nach einer Revision der Bergbaugesetze und einer Stornierung des Investitionsvertrags auf Gehör, erklärt Ramazzini. "Wir führen den Kampf weiter." (ef/DER STANDARD, Printausgabe, 23.2.2005)