Dörfer zerstört
Besonders betroffen war die Stadt Zarand in der Provinz Kerman mit rund 130.000 Einwohnern. Unter den Trümmern von Gebäuden wurden weitere Todesopfer befürchtet. Viele umliegende Dörfer wurden nahezu dem Erdboden gleich gemacht, berichteten Rettungskräfte.
Die Polizei der Provinz sprach von mehreren hundert Verletzten. Das Unglücksgebiet liegt nach Angaben der iranischen Botschaft in Berlin rund 200 Kilometer von der historischen Stadt Bam entfernt. Dort waren im Dezember 2003 bei einem Erdbeben mehr als 30.000 Menschen getötet worden.
Sargdeckel
Bei Erdbeben in ärmeren Ländern wie Iran wird den Menschen meist die Bauweise ihrer Häuser zum Verhängnis. "Die Opfer kommen nicht durch das Beben unmittelbar zu Schaden, sondern dadurch, dass die Gebäude zusammenbrechen", sagte Klaus-Günter Hinzen, Leiter der Erdbebenwarte der Universität Köln, in einem dpa-Gespräch. Oft würden die Häuser mit massiven Betondecken gebaut, weil das Material billig sei und gegen die Hitze isoliere. "Wenn diese massiven Decken auf dünnen Wänden liegen, dann werden sie bei einem Erdbeben schnell zum Sargdeckel."