Kairo - Gut vier Monate nach den Bombenanschlägen auf der Sinai-Halbinsel sind in Ägypten nach Einschätzung von Menschenrechtsaktivisten noch immer mehr als 2.000 Verdächtige inhaftiert. Einige von ihnen seien gefoltert worden, heißt es in einem Bericht, den die Organisation Human Rights Watch (HRW) am Dienstag veröffentlichte. Allen Häftlingen werde rechtswidrig der Kontakt zu einem Anwalt oder zu Angehörigen verweigert. Die ägyptische Regierung hat nie offiziell bekannt gegeben, wie viele Menschen sie nach den Anschlägen vom 7. Oktober in Taba und Ras Shitan festgenommen hat. Auch sei nicht bekannt, wo sie inhaftiert seien und was ihnen vorgeworfen werde, heißt es in dem 48-seitigen Bericht mit dem Titel "Massenverhaftungen und Folter auf dem Sinai". Human Rights Watch schätzt, dass sich nach wie vor bis zu 2.400 Verdächtige in Gewahrsam befinden. Die Zahl basiert auf Ermittlungen ägyptischer Menschenrechtsorganisationen. Bei den Autobombenanschlägen, die sich in erster Linie gegen israelische Touristen richteten, kamen 34 Menschen ums Leben. (APA/AP)