Im Irak entführte indonesische Journalisten offenbar wieder frei
Irakische Fernsehmoderatorin in Mossul entführt - Sunniten fordern Beteiligung am Verfassungsprozess
Redaktion
,
Bagdad - Zwei im Irak verschleppte Journalisten aus
Indonesien sind offenbar wieder frei. Die Freilassung wurde in einem
Video gezeigt, das die Fernsehnachrichtenagentur APTN am Montag
erhielt. Eine unabhängige Bestätigung gab es zunächst nicht. In der
nordirakischen Stadt Mosul (Mossul) wurde unterdessen eine
Fernsehmoderatorin entführt.
Auf dem Video und auf Fotos war zu sehen, wie die Reporterin und
der Kameramann des indonesischen Fernsehsenders Metro TV einem
Extremisten die Hand schüttelten. Dieser verlas eine Erklärung, in
der es hieß, die beiden seien frei. Ein Mitarbeiter der indonesischen
Botschaft in Bagdad erklärte, ihm sei nichts über das Schicksal der
beiden Journalisten bekannt, die am Dienstag bei Ramadi verschleppt
worden waren.
Fernsehmoderatorin verschleppt
Die Fernsehmoderatorin Raiedah Mohammed Wageh Wasan wurde am
Sonntagabend auf dem Heimweg von mehreren Bewaffneten verschleppt,
wie ein Sprecher ihres Senders am Montag mitteilte. Nähere
Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Am Mittwoch war das
Gebäude des Fernsehsenders mit Granaten beschossen worden, drei
Techniker wurden verletzt. In einer im Internet veröffentlichten
Erklärung bekannte sich die Organisation Al Kaida im Irak zu dem
Beschuss.
Drei Wochen nach der Parlamentswahl im Irak forderten Vertreter
der sunnitischen Minderheit eine Beteiligung an der künftigen
Regierung sowie an den Beratungen über eine neue Verfassung. Die
Sunniten hatten die Wahl größtenteils boykottiert. Dies sei falsch
gewesen, räumte Scheich Hathal Yunis Yahiya, ein Vertreter der
überwiegend von Sunniten bewohnten Provinz Ninive, am Sonntag ein.
Der Hauptgrund für die geringe Wahlbeteiligung der Sunniten sei die
prekäre Sicherheitslage gewesen. Yahiya forderte, die künftige
Regierung müsse einige sunnitische Würdenträger nachträglich in die
Nationalversammlung aufnehmen, damit diese sich an der Ausarbeitung
der Verfassung beteiligen könnten. (APA/AP)
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