Jerusalem - Israel erwägt, Liegenschaften in den zu räumenden Siedlungen im Gaza-Streifen zu verkaufen und nicht abzureißen. Vize-Regierungschef Shimon Peres sagte vor Gesprächen mit einem potenziellen Investor, angesichts der hohen Arbeitslosenrate im Gaza-Streifen sei ein Verkauf in beiderseitigem Interesse. So könnten etwa die Treibhäuser der jüdischen Siedler nach dem Abzug verkauft werden.

"Die Siedler haben dann Einnahmen und die Palästinenser Arbeit", sagte Peres am Freitag im Rundfunk. Der Chef der in Dubai beheimateten Firma Emmar Properties, Mohamed Ali al-Abbar, sagte nach dem Treffen mit Peres, es sei noch zu früh, über den Kauf der Siedlungen zu sprechen. Peres' Sprecher zufolge wurde in dem Gespräch aber vereinbart, dass Fachleute einen Arbeitsplan ausarbeiten sollen.

Abbar hatte am Donnerstag mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas (Abu Mazen) gesprochen. Später hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, sein Unternehmen sei an der Entwicklung von Wohn- und Geschäftsimmobilien im Gaza-Streifen interessiert, darunter auch an Hotels.

Im israelischen Kabinett steht am Sonntag eine Abstimmung über die Räumung von 21 Siedlungen im Gaza-Streifen und vier weiteren im Westjordanland an. Danach haben die rund 8000 betroffenen Siedler noch maximal fünf Monate Zeit, bevor Zwangsräumungen beginnen können. (APA/Reuters)