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Bilanzfehler in den Jahren 2002 und 2003 aufgetaucht

Foto: Reuters/JACK DABAGHIAN
Paris - Die Finanzabteilung der Pariser Staatsanwaltschaft hat eine Voruntersuchung gegen die französische Parfümeriekette Marionnaud, die jüngst vom chinesischen Mischkonzern Hutchison Whampoa übernommen wurde, eingeleitet. Das berichtete die französischen Tageszeitung "Liberation" am Freitag.

Gegenstand der Ermittlung sind nach den Angaben Bilanzfehler aus den Jahren 2002 und 2003, die Marionnaud Ende des Vorjahres dazu veranlassten, ihre Ertragsrechnungen um 93 Mio. Euro nach unten zu revidieren.

Kundenrabatte und Treue-Boni im Visier

Untersucht wird von den Gerichtsbehörden laut Zeitungsbericht insbesondere die Verbuchungspraxis von gewährten Kundenrabatten und Treue-Boni bei Marionnaud. Die Wirtschaftsprüfer des Unternehmens hatten dies bereits für den Ergebniseinbruch im Vorjahr verantwortlich gemacht. Im ersten Halbjahr des Vorjahres verzeichnete die Gruppe einen Nettoverlust von 78,96 Mio. Euro, gegenüber einemGewinn von 6,3 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2003.

Beanstandet werden laut "Liberation" auch die Verbuchung der Inventarrückstände sowie die Preisnachlässe und finanziellen Beteiligung an Werbekampagnen seitens der Zulieferbetriebe als Gegenleistung für ein garantiertes Kaufvolumen seitens Marionnaud. Diese Methoden hätten zu einer Vergrößerung der Gewinnspanne geführt und könnten zu rechtlichen Klagen gegen die Betriebsleitung der Handelskette führen, schreibt die Tageszeitung.

Marionnaud betreibt insgesamt 1.226 Geschäfte und beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter. Mit 95 Filialen (um zwei mehr als 2003) und einem Umsatz von 86,2 Mio. Euro (plus 6 Prozent) im Geschäftsjahr 2004 ist Marionnaud auch einer der Branchenführer in Österreich. (APA)