Christa Hauer: "Sanfte Technologie" (1977/78, Ausschnitt)

Foto: Landesmuseum / VBK Wien

St. Pölten - Das niederösterreichische Landesmuseum in St. Pölten präsentiert anlässlich des 80. Geburtstages von Christa Hauer eine konzentrierte und verdichtete Werkschau aus sämtlichen Schaffensphasen der Künstlerin, die Sonderausstellung "Euphorie in Licht und Farbe - Malerei 1955 bis 2004".

Wie das Museum in einer Aussendung erläutert, prägte der konservative Künstlervater Leopold Hauer (1896-1984) die künstlerischen Anfänge der Tochter. Doch bereits während ihrer Wiener Studienzeit begann sich Christa Hauer für die Moderne zu interessieren. Großen Einfluss auf sie übten der "Art Club Wien" und vor allem die Begegnung mit Johann Fruhmann (1928-1985) aus.

US-Inspirationen

Im Amerika der 1950er Jahre - Christa Hauer lebte 1953-1960 vorwiegend in Chicago - machte sie Erfahrung mit abstrakter Malerei - erste, anfangs geometrische Bilder entstanden. Vor allem das "action painting" eines Jackson Pollock stellte für sie eine Initiation für ihre anschließend gestisch-expressive Malphase dar, die sie auch in den frühen 1960er Jahren in Wien noch beibehielt.

In den 1960er Jahren leitete Christa Hauer gemeinsam mit ihrem Mann Johann Fruhmann die inzwischen legendäre Galerie "Griechenbeisl". Als Drehscheibe für die Moderne in Wien wurden viele Erstausstellungen österreichischer Maler (Messensee, Moswitzer, Attersee u. a.) forciert und aktuelle Kunst aus dem Ausland präsentiert. Durch ihr kunstpolitisches Engagement in den 1970er und 1980er Jahren leistete Hauer einen essenziellen Beitrag zur Emanzipation der Künstlerinnen in Österreich.

Nach dem Tod ihres Mannes fand das Thema Natur Eingang in ihr Schaffen. Golfkrieg, Reisen ans Rote Meer, nach Mexiko, Kuba und Jemen inspirierten die Künstlerin zu einer neuen Formensprache: die Zackenbilder. Darin findet sich die Küstenlinie zwischen rosafarbenem Sandstrand und tiefblauem Meer wieder, die ihrerseits als "Landschaftsausschnitte" miteinander korrespondieren und sich zu neuen Bildserien formieren. Diese Bilder schlagen einen spannenden Bogen zu den frühen geometrisch-lyrischen Werken der 1950er Jahre. (APA)