Barroso setzt auf Bushs Charme bei Verbesserung der Beziehungen
"Auf persönlicher Ebene viel besser als im Fernsehen"
Redaktion
,
London - EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso
hofft während des bevorstehenden Europa-Besuchs von US-Präsident
George W. Bush auf eine Verbesserung der Beziehungen und setzt dabei
auch auf dessen persönliche Wirkung. "Ich glaube, Präsident Bush ist
auf persönlicher Ebene viel besser als im Fernsehen", sagte Barroso
in einem am Freitag veröffentlichten Interview der britischen Zeitung
"Independent". Bush sei ein herzlicher Mensch und spontan.
"Ich denke, die Chemie ist mit ihm auf persönlicher Ebene viel
besser als im Fernsehen, wo er manchmal steif wirkt", fügte Barroso
hinzu. Die Beziehungen zwischen Europa und den USA seien auch von
"Missverständnissen, einigen Vorurteilen und Stereotypen" belastet
worden.
Bush wird in der kommenden Woche in Europa erwartet, darunter auch
in Deutschland. Die Beziehungen der USA mit einigen europäischen
Staaten, allen voran Deutschland und Frankreich, waren wegen des
Irak-Kriegs lange Zeit angespannt. Inzwischen haben alle Seiten den
Streit für beendet erklärt und bemühen sich um engere Beziehungen
zueinander. In Europa ist Bush immer wieder vorgeworfen worden, etwa
in außenpolitischen Fragen zu Alleingängen zu neigen und auf
Verbündete und die UNO zu wenig Rücksicht zu nehmen.
"Unsere Position ist es, dass wir im Rahmen globaler Institutionen
zusammenarbeiten müssen. Denn wenn wir zusammen arbeiten, sieht die
Welt vielleicht besser aus" sagte Barroso dem Blatt. Europa müsse
aber in der Außenpolitik mehr mit einer Stimme sprechen, um von den
USA ernst genommen zu werden. (APA/Reuters)
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