Addis Abeba - Die UNO-Mission in Äthiopien und Eritrea (UNMEE) hat sich besorgt über die große Präsenz von Truppen beider Länder entlang der gemeinsamen Grenze geäußert. UNMEE-Sprecherin Gail Bindley-Taylor Saint sagte am Donnerstag in der eritreischen Hauptstadt Asmara, beide Seiten seien zur Zurückhaltung angehalten worden, weil es "Probleme" geben könne. Derzeit sei die Lage "militärisch stabil".

Am Dienstag hatte bereits der amtierende Vorsitzende des UNO-Sicherheitsrats, Walter Adechi, vor der Gefahr zunehmender Spannungen zwischen den beiden nordostafrikanischen Staaten gewarnt, ähnlich wie die Europäische Union einen Tag zuvor.

Äthiopien und Eritrea hatten von 1998 bis 2000 gegeneinander Krieg um den Grenzverlauf geführt. In einem 2000 in Algier unterzeichneten Friedensabkommen verpflichteten sich beide Seiten, die Beschlüsse der Grenzkommission einzuhalten. Diese definierte 2002 den Grenzverlauf, die Markierung hat jedoch bis jetzt nicht begonnen. 2003 wies Äthiopien die Vorgaben als "illegal und ungerecht" zurück. Seither gab es praktisch keine offiziellen Beziehungen zwischen den verfeindeten Nachbarn mehr. (APA/AFP)