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Vittorio Formisano zufolge gibt es Leben auf dem Roten Planeten.

Foto: APA/EPA/Nasa Hubble Space Telescope
Rom/Wien - Nach Messungen von Spurengasen durch die ESA-Raumsonde Mars-Express belebt der italienische Weltraumwissenschafter Vittorio Formisano den uralten, aber immer noch höchst aktuellen Streit über Leben auf dem Mars mit neuen Fakten. Der Gehalt an Formaldehyd in der Mars-Atmosphäre lässt nach Ansicht des ESA-Experten aus heutiger Sicht nur den Schluss zu, dass es Leben auf dem Mars gibt. Kollegen mahnen bezüglich solcher Aussagen jedoch zur Vorsicht, berichtet die Wissenschaftsplattform "Alphagalileo".

Der Mars beflügelt seit Jahrhunderten nicht nur die Phantasien der Menschen, er provozierte auch schon so manchen Wissenschafter-Streit, vor allem wenn es um mögliches Leben auf dem Roten Planeten geht. Angefangen mit den vermeintlichen Mars-Kanälen bis zum aus heutiger Sicht ebenso vermeintlichen Fund von Bakterien in einem Mars-Meteoriten, haben sich die Theorien bis jetzt meist in Luft aufgelöst.

Methan

Genaue Messungen in der Atmosphäre des Roten Planeten in jüngsten Zeit haben Methan nachgewiesen, das auf der Erde in erster Linie von Lebewesen produziert wird. Aber prompt meldeten sich Kritiker, die meinen, das Gas könnte auch ohne Leben entstanden sein, etwa bei einem Meteoriten-Absturz.

Formaldehyd

Nun konzentrierten sich die Experten um Formisano auf Messungen von Spuren an Formaldehyd, ein mögliches Oxidationsprodukt von Methan. Aus den festgestellten, relativ hohen Mengen an Formaldehyd errechnete der Wissenschafter, dass diese nur durch die Oxidation von 2,5 Millionen Tonnen an Methan pro Jahr entstehen könnten. Sollte es nicht gegenteilige Beweise geben, sei er, Formisano, davon überzeugt, dass Leben die einzig mögliche Quelle für derart hohe Methan-Konzentrationen ist.

NASA-Wissenschafter warnen, dass man unter anderem die innere Geologie des Mars noch zu wenig kenne, um solche Aussagen treffen zu können. Einig sind sich die Forscher dennoch, dass es Leben auf dem Mars geben könnte. Eine endgültige Klärung der Frage wird wohl erst möglich sein, wenn Mars-Proben in irdischen Labors untersucht werden können. Aber wann das sein wird, steht noch in den Sternen. (APA)