Foto: Wiener Linien
Wien - Warum muss die bestehende U-Bahn-Linie U2 für sieben Wochen vollständig geschlossen werden, wenn es Umbauarbeiten für eine Verlängerung bis zum Ernst-Happel-Stadion im Mai 2008 anstehen? Diese Frage stellt sich in Wien derzeit wohl mancher, der mit den zahlreichen Hinweisen zum Umstieg auf andere "Öffis" konfrontiert ist. Ihren gewohnten Betrieb nimmt die U2 bekanntlich erst am 28. März wieder auf.

Neue Trasse zwischen Schottentor und Schottenring

Zwar knüpft die Verlängerung der U2 an der bisherigen Endstation Schottenring an. Die erforderlichen Roh- und Gleisbauarbeiten setzen indessen schon im Bereich der Station Schottentor bei der Wiener Uni an, so Johann Ehrengruber von den Wiener Linien gegenüber derStandard.at. Von dort führt nämlich in Zukunft eine neue Trasse zur Station Schottenring, wo die U2 - anders als bisher - unter der Linie U4 durchtauchen wird.

"Inselbetrieb" zu riskant

Eine Kurzführung der U2 etwa bis zum Rathaus kam für den erforderlichen mehrwöchigen Zeitraum nicht in Frage. Die U-Bahn-Züge wären bei einem solchen "Inselbetrieb" nämlich zur Gänze von der notwendigen Infrastruktur, etwa Remisen und Ersatzzügen, abgeschnitten. "Zu riskant", so Ehrengruber, noch dazu wo man mit den Ringlinien mit ihren verstärkten Intervallen den "denkbar besten Ersatzverkehr" zur Verfügung habe.

Neue Umsteigestation Schottenring

Aufwändige Umbauarbeiten betreffen die bisherige Endstation Schottenring, die zu einem mehrgeschoßigen Umsteigeknoten umgebaut wird. Die Bahnsteige der U2 liegen künftig rund 14 Meter unter dem Wasserspiegel des Donaukanals bzw. bis zu 23 Meter unter dem Gebäude. Die Station reicht dann vom Franz-Josefs-Kai auf Seite des ersten Bezirks bis zur Oberen Donaustraße auf Seite des zweiten Bezirks. Die bisherige Trasse zwischen Schottentor und Schottenring wird nach Betriebsaufnahme der neuen U2 übrigens als Betriebsgleis genützt - damit die U2 auch weiterhin keine Insel bleibt. (kg)

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