Bild nicht mehr verfügbar.

Aufräumarbeiten in Banda Aceh

Foto: APA/ DITA ALANGKARA
Banda Aceh/Bangkok - Sieben Wochen nach dem verheerenden Seebeben im Indischen Ozean wagen sich viele Flüchtlinge noch immer nicht zurück an die Küste. Der Wiederaufbau werde auch durch die anhaltende Traumatisierung zahlreicher Menschen erschwert, teilte ein Sprecher der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO am Donnerstag in der indonesischen Provinz Aceh mit. Kurz zuvor waren die Bewohner dieser vom Tsunami am schwersten getroffenen Region erneut von einem heftigen Nachbeben aufgeschreckt worden.

Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,0 lag 110 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Banda Aceh, wie die geologische Messstation der Stadt mitteilte. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Wiederaufbau der Fischereiwirtschaft

Die FAO beschäftigte sich auf einer Tagung in Banda Aceh mit dem Wiederaufbau der Fischereiwirtschaft in der Provinz. Dieser für die Region wichtige Wirtschaftszweig und Nahrungsmittellieferant sei von der Flutkatastrophe praktisch ausgelöscht worden, sagte der für Fischerei zuständige FAO-Berater Uli Schmidt. Allein in Aceh seien 6.500 Fischer getötet und 5.200 Boote zerstört worden, ganze Küstenorte wurden weggeschwemmt.

Selbst wenn die internationale Gemeinschaft rasch Mittel für den Wiederaufbau bereitstelle, bleibe das Problem, dass viele Menschen das Meer nun zu sehr fürchteten, sagte Schmidt. In der Umgebung der weitgehend zerstörten Stadt Calang an der Westküste etwa "trauen sich die Menschen nicht, von den Hügeln herunterzukommen".

Der schwedische König Carl XVI. Gustaf und seine Frau Silvia trafen am Donnerstag in Thailand ein, wo der Tsunami auch zahlreiche schwedische Touristen in den Tod gerissen hatte. Nach Angaben des Hofes in Stockholm wollte das Paar dem thailändischen König Bhumipol und seinem Land "für die aufopfernde Art danken, in der schwedischen Bürgern geholfen wurde." In ganz Asien kamen bei der Flutkatastrophe mindestens 97 Schweden ums Leben, mehr als 460 werden noch vermisst. (APA)