Warschau - Die polnische Regierung hat am Mittwoch im
Parlament einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Gewalt in der
Familie eingebracht. Darin ist unter anderem vorgesehen, das Eltern
und Erziehungsberechtigte Kinder nicht mehr schlagen dürfen. Das
Gesetz ermöglicht außerdem, den Kontakt zwischen TäterInnen und Opfern zu
verbieten und TäterInnen zu einer psychotherapeutischen Behandlung zu
verpflichten.
"Demontage der Familie"
Die konservative Opposition im Parlament schlug vor, den
Gesetzentwurf abzulehnen, während die Linksparteien und die
Bauernparteien das Vorhaben unterstützten. Ein Vertreter der
rechtspopulistischen Partei "Recht und Gerechtigkeit" lehnte
insbesondere das Verbot der Prügelstrafe ab. Das sei eine Einmischung
des Staates in Angelegenheiten zwischen Eltern und Kindern sowie eine
die "Demontage der Familie", sagte er. Erst am Dienstag hatten die
Konservativen im polnischen Parlament eine Liberalisierung des
Abtreibungsrechts verhindert. (APA)