Wien - Der FPÖ-Politiker Ernest Windholz wurde am Mittwoch am Landesgericht Korneuburg wegen Körperverletzung verurteilt. Der ehemalige niederösterreische FPÖ-Vorsitzende hatte im Juni 2004 einen 18-jährigen Aktivisten der "AL-Antifaschistische Linke" nach einer FPÖ-Kundgebung mit Schlägen ins Gesicht verletzt.

Der Aktivist hatte ein FP-Plakat mit einem Filzstift übermalt, Windholz kam mit dem Auto vorbei, blieb stehen und attackierte den 18-Jährigen. Windholz wurde bereits in erster Instanz verurteilt und ging danach in Berufung. Das Berufungsgericht hat laut Aussendung der AL nunmehr ebenfalls gegen Windholz entschieden, Windholz sei zu einer Geldstrafe von 1.120 Euro verurteilt worden. Der Richter milderte das Urteil, wonach Windholz wegen Körperverletzung 70 Tagessätze à 28 Euro zu bezahlen gehabt hätte, auf 40 Tagessätze ab: Das Erstgericht habe die "Beschädigung von Parteieigentum" als Milderungsgrund übersehen.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Windholz durch die öffentliche Verwendung des SS-Spruches "Unsere Ehre heißt Treue" bekannt. Bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich am 6. März in Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck a.d. Leitha) will Windholz mit einer eigenen Liste antreten. Das "Team Ernest Windholz - Parteifreie und Freiheitliche" setzt sich nach seinen Angaben aus 20 Kandidaten zusammen, von denen "13 keiner Partei angehören". (red/jam/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.2.2005)