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Terminator im Kampf für die US-Armee?

Die USA haben im Irak-Krieg schon viele neue Waffensysteme getestet, im März oder April sollen nun die ersten Kampfroboter zum Einsatz kommen. Das Pentagon rechnet laut "New York Times" damit, dass Roboter schon in weniger als einem Jahrzehnt eine bedeutende militärische Kraft darstellen werden. Mit selbstständig agierenden Killermaschinen aus Science-Fiction-Filmen (siehe Bild aus "Terminator3") hat das 'Special Weapons Observation Reconnaissance Detection Systems' (SWORDS) genannte Waffensystem allerdings (noch) wenig gemein.

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Die etwa einen Meter hohen ferngesteuerten Kettenfahrzeuge schießen nur, wenn ein Soldat an der Fernsteuerung auf einen Knopf drückt.

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Die Roboter haben große Vorteile: Sie brauchen keine Ausbildung, keine Nahrung und keine Kleidung. Wenn man sie nicht mehr braucht, kann man sie bis zum nächsten Krieg abschalten und in die Ecke eines Lagerhauses stellen. Der Soldat, der einen SWORDS steuert, sitzt rund 800 Meter entfernt, wie Bob Quinn, der Geschäftsführer der Herstellerfirma Foster-Miller erläutert.

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SWORDS verringere aber nicht nur das Risiko für die Soldaten, sondern soll auch wesentlich genauer schießen können. Während ein normaler Soldat aus 300 Meter Entfernung ein Ziel von der Größe eines Basketballs treffen könne, treffe der SWORDS aus der gleichen Entfernung ein Geldstück, sagt Quinn. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass die Waffen eine stabile Grundlage hätten und automatisch ausgelöst würden.

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SWORDS ist keine grundsätzliche Neuentwicklung, sondern basiert auf dem Militärroboter Talon, der seit 2000 bei den US-Streitkräften benutzt und im Irak zum Entschärfen von Minen eingesetzt wird. Nach Forderungen von Soldaten, das Gerät mit Waffen auszustatten, entwickelten das US-Militär und Foster-Miller den Talon jetzt innerhalb von sechs Monaten und mit dem vergleichsweise kleinen Budget von zwei Millionen Dollar weiter.

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Der rund 200.000 Dollar teure Roboter ist mit Standard-Schnellfeuerwaffen wie dem M249 oder M240 ausgerüstet. Er kann damit bis zu 350 Schuss abfeuern, bevor nachgeladen werden muss. Auch die optischen Geräte, vier Kameras, Nachtsichtgeräte und Zoomlinsen, sind alle schon bei den US-Streitkräften im Einsatz. "Es muss nicht alles Super-High-Tech sein", sagt Anthony Sebasto, der Technikchef von Foster-Miller. "Man kann bestehende Komponenten einsetzen und revolutionäre Eigenschaften erzielen."

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Wenn es schnell gehen soll, braucht SWORDS allerdings Hilfe, weil der Roboter nur rund sechs Kilometer in der Stunde fährt, wie Quinn sagt. Weitere Waffen werden auf dem SWORDS bereits getestet. Auch Versuche mit Raketenwerfern seien schon sehr erfolgreich gewesen.

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Führende US-Hochschulen im Bereich der Roboterforschung konnten sich in letzter Zeit über vermehrte öffentliche Zuschüsse freuen, wobei ein Großteil des Geldes aus dem Pentagon kommt. Das Institut für Robotik an der Carnegie Mellon University verzeichnete seit 2000 einen Anstieg um 48 Prozent bei den öffentlichen Zuschüssen, 24,8 Millionen Dollar waren es im vergangenen Jahr. Aber auch die Privatwirtschaft steigerte ihre Zuschüsse um 40 Prozent seit 2000 auf 7,8 Millionen Dollar. Auch andere Universitäten berichten über einen Zuwachs von bis zu 50 Prozent in diesem Bereich.

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Das Pentagon gab zwischen 1991 und 1999 rund drei Milliarden Dollar für unbemannte Fluggeräte aus. Mehr als zehn Milliarden Dollar werden es in den kommenden Jahren bis 2010 sein. Auf Betreiben des Kongresses hin sollen bis 2015 ein Drittel der Bodenfahrzeuge der US-Heeres unbemannt sein. Das entwickelt tragbare Aufklärungsroboter, Transportroboter und Kampffahrzeuge, die künftig die derzeitigen schweren Panzer ersetzen sollen. Vor dem Einsatz im Irak kamen in den Kämpfen in den afghanischen Gebirgshöhlen gegen die Taliban und die El Kaida schon erste kleine Roboter zum Einsatz.

foto: reuters/ho/usnavy

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Menschlicher Soldat ausgedient?

Colin M. Angle, Mitbegründer von "iRobot", sagt gegenüber der NYT: "Die Kosten für einen Soldaten sind sowohl finanziell als auch politisch so hoch, dass Roboter schon in sehr naher Zukunft die gefährlichsten Aufgaben übernehmen werden." SWORDS-Projektleiter Bob Quinn von Foster-Miller schränkt jedoch ein: "Der menschliche Soldat wird nie ersetzt werden. Es wird eine Mischung geben, aber es wird immer Soldaten da draußen geben." Die technische Entwicklung schreitet auf alle Fälle voran. Robert Finkelstein, Präsident von Robotic Technology: "Bis 2035 könnte ein Roboter entwickelt sein, der wie ein menschlicher Soldat aussieht, denkt und kämpft."

foto: reuters/screenshot: www.irobot.com