"Zusätzliche Mittel und Stellen"
Laut Bartenstein wird das Arbeitsmarktservice (AMS) durch interne Umschichtungen, aber auch "zusätzliche Mittel und Stellen", die durch das Wirtschaftministerium (Arbeitsmarktrücklage) finanziert werden sollen, gestärkt. Ob es auch zusätzliche Planposten geben wird - das AMS selbst wünscht sich 500 Mitarbeiter mehr - wollte der Wirtschaftsminister heute nicht sagen. 500 Mitarbeiter mehr, wie es sich das AMS selbst wünscht, werde es aber "sicher nicht geben". Über die internen Umschichtungen, mit denen mehr Mitarbeiter in die direkte Vermittlung geholt werden sollen, brauche es noch "interne Verhandlungen".
Es sei richtig, dass Österreich im internationalen Vergleich in einer "eleganten Lage" sei, sagte ÖGB-Chef Verzetnitsch, das helfe aber den Menschen, die derzeit arbeitslos seien, wenig. Als Sofortmaßnahme bedürfe es vor allem konkreter Aktivitäten bei Qualifikation und Infrastruktur - etwa den Ausbau der Bahnstrecke von Wien nach Bratislava. Er werde daher in Verhandlungen mit Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F) und mit Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) gehen. Von den derzeit rund 360.000 Arbeitslosen haben 13.000 nicht einmal einen Hauptschulabschluss, so der ÖGB-Präsident.
Bartenstein: Keine Entspannung 2005
Bartenstein konterte, dass in der Periode 2000 bis 2004 um 4 Mrd. Euro mehr in Infrastruktur investiert worden sei als zwischen 1995 und 1999. Jedenfalls werde man "alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Situation am Arbeitsmarkt zu optimieren." Er will auch zwischen Arbeitnehmervertretung und Infrastrukturressort vermitteln. Für 2005 rechnet Bartenstein mit keiner wirklichen Entspannung am Arbeitsmarkt. Bei einem Wirtschaftswachstum von 2,2 bis 2,5 Prozent könnte die Arbeitslosigkeit leicht sinken, andernfalls würde sie gleich hoch bleiben wie im Vorjahr. Es sei ein "hartes Stück Arbeit" für dieses Wachstum zu sorgen, um eine Trendwende am Arbeitsmarkt herbeizuführen.
Wirtschaftskammer-Generalsekretär Reinhold Mitterlehner betonte nach dem Gipfel neuerlich die Notwendigkeit einer Lohnnebenkostensenkung.