Bauvolumen von 1,2 Milliarden Euro
Nicht egal war ihm die Übernahme von Teilen der insolventen Walter Bau, die die Strabag mittels der dafür neu gegründeten Dywidag Holding erwirbt. Betroffen davon ist ein Bauvolumen von 1,2 Mrd. Euro und 4100 der insgesamt 9400 Walter-Mitarbeiter. Im Strabag-Konzern, der in Deutschland bereits durch die gleichnamige Tochter in Köln präsent ist, arbeiten künftig 43.000 Beschäftigte. Aus Kartellgründen muss Haselsteiner die profitable Österreich-Tochter (D&W) mit 250 Mitarbeitern und 60 Mio. Euro Umsatz verkaufen.
Züblin-Übernahme angestrebt
Die Übernahme der Stuttgarter Baufirma Züblin, an deren Totalübernahme zuletzt Walter Bau scheiterte, strebt auch Haselsteiner an. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Die Finanzierung des Deals erfolgt über "die Hausbanken der Strabag", wie Haselsteiner betonte. Dazu gehört auch Raiffeisen; die Raiffeisen Holding NÖ-Wien und die Uniqa sind Hälfteeigentümer der Strabag. Außerdem könnte die seit drei Jahren laufende Unternehmensanleihe, die jährlich nominale 50 Mio. bringt (zwei Tranchen stehen noch aus) auf 75 Mio. aufgestockt werden. In Summe würden dann 125 Mio. Euro in die Kassen der Strabag gespült werden. Haselsteiner: "Aus der Portokassa zahlen wir den Kaufpreis nicht, er ist aber vertretbar für die Strabag." Die bisherige Expansion in den Osten wird nun gebremst.
Haselsteiners erklärtes Ziel ist es jedenfalls, die Nummer eins in Europa zu werden. Ob er das noch erlebt, weiß er zwar nicht, denn derzeit ist dort unangefochten Vini (Umsatz weltweit 20,5 Mrd. Euro), gefolgt von Bouygues, beide Frankreich, Skanska, Hochtief und Strabag mit heuer erwarteten 7,5 Mrd. Euro Umsatz (im Vorjahr sechs Mrd. Euro).
Verbesserung der Kostenstruktur erwartet