Die in die Jahre gekommene IT-Fachmesse exponet und der Herausforderer ITnT (Bild) haben Dienstag Vormittag ihre Tore im Austria Center Vienna beziehungsweise der Messe Wien geöffnet. Das Rennen um Fachbesucher hat begonnen, bei den Ausstellern dürfte der Newcomer die Nase vorne haben.

"Mit rund 200 Ausstellern haben wir unser Ziel erreicht und sind überzeugt, dass die ITnT bereits im ersten Jahr an die Spitze der IT-Fachmessen vorstößt" erklärte Matthias Limbeck, Geschäftsführer New Business Reed Exhibitions Messe Wien, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Verweis

Zum Aufreger in der Branche, der zeitgleichen Abhaltung der Fachmessen, verweist Limbeck darauf, dass "der Termin in der Messe Wien eigentlich schon für die exponet reserviert gewesen ist". Krassimira Bojinowa, Geschäftsführerin des exponet-Veranstalters DC Messe-Veranstaltungs-GmbH, habe allerdings ihre Chance nicht genutzt, worauf viele Unternehmen an ihn herangetreten seien, um "etwas Besseres auf die Füße zu stellen". Schließlich habe man sich "zur Klärung der Situation" für diesen Termin entschieden.

Naturgemäß viel Lob kommt von den auf der ITnT ausstellenden Unternehmen. "Hier gibt es eine perfekte Infrastruktur und ein breites Angebot an Dialogmöglichkeiten", so Franz Kühmayer von Microsoft Österreich. Von der Einbindung der Aussteller und dem "stimmigen Preis-Leistungsverhältnis" zeigte sich Tele2/UTA-Sprecher Martin Halama überzeugt.

Notwendigkeiten

"Der Wirtschaftsstandort Österreich braucht einfach eine professionelle IT-Fachmesse", erklärte "Gründungsmitglied" Christian Czech, Mitglied der Geschäftsführung beim Mobilfunker One. Und auch SAP gab für die Pflege der Kundenbeziehungen der ITnT den Vorzug. "Das ist für uns ein zentrales Marketinginstrument. Die Zeiten, wo man mit vollen Auftragsbüchern von der Messe nach Hause gegangen ist, sind ohnehin vorbei", gab sich SAP-Marketingchef Bernhard Braunegger überzeugt.

Die ITnT setzt vor allem auf die Bereiche "Sicherheit und Infrastruktur", "Software und Services" sowie "Communications", Fachprogramme mit Sonderschauen, Spezialforen, Workshops und Vorträgen runden das Rahmenprogramm ab. Ein "Technologiepark", indem Prototypen und Anwendungen präsentiert werden, soll Hemmschwellen abbauen und die Komplexität reduzieren helfen. Christian Czaak vom Kooperationspartner ECAustria.at rechnet mit rund 5.000 Besucher in den "inszenierten Erlebniswelten". Das Messekonzept sieht - wie berichtet - neben der Veranstaltung in Wien zusätzlich eintägige Kongressmessen in Salzburg, Linz und Graz im März 2005 vor.

exponet kämpft mit Besucherschwund

Während ITnT-Veranstalter Reed Exhibitions auf rund 200 Aussteller - darunter Branchengrößen wie Microsoft, SAP oder Telekom Austria - verweist, ist vom exponet-Betreiber DC-Messe auch nach Beginn der Messe keine konkrete Zahl zu erfahren.

Bei den Besuchern dürfte es heuer einen deutlichen Rückgang geben. Man werde zum Abschluss der Messe am Donnerstag eine Stellungnahme abgeben, vorher seien Anfragen von Journalisten zwecklos, heißt es aus der Presseabteilung.

Einem inzwischen veröffentlichten Text ist lediglich zu entnehmen, dass ein überschaubarer Markt wie Österreich nur eine Networking- und Business-Plattform brauche. Maßnahmen der Veranstalter in Reaktion auf den Wandel des IT-Marktes seien "nicht bei allen Betroffenen auf Begeisterung oder sofortige Anerkennung gestoßen".

Leisten

ITnT-Veranstalter Reed punkte vor allem bei Anbietern, die sich "professionelle Auftritte derzeit nicht leisten können oder möchten", so die DC Messe. Zu Medienberichten im Vorfeld der exponet, dass Unternehmen, die auf der exponet-Webseite gelistet sind, überhaupt nicht auf dieser Messe ausstellen würden, heißt es in einer schriftlichen "Richtigstellung": "Die auf der Website verfügbare Liste trägt den Titel: "Wir sind da, wo die Kunden sind' bzw. 'Wir sind dabei' und besteht aus Unternehmen, die die exponet Vienna 2005 als Geschäftsplattform nutzen." Es sei nie behauptet worden, dass "alle diese Unternehmen an der Ausstellung teilnehmen" und stets darauf hingewiesen worden, dass es "unterschiedliche Beteiligungsformen" gebe.

Spürbar

Im Austria Center Vienna ist die Konkurrenz durch die ITnT bereits am ersten Tag zu spüren. "Es ist nicht viel los. Zwei Messen zur gleichen Zeit ist einfach unmöglich", heißt es unter anderem beim Softwarehaus Veritas. Auf der exponet 2004 präsentierten sich noch 433 Aussteller rund 41.200 Interessierten. (APA)