München - Nach dem Verlustjahr 2003 hat der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück im vergangenen Jahr wieder einen Milliardengewinn erzielt und seine zuletzt leicht gesenkte Prognose erfüllt. Der Konzern gab am Dienstag in München bekannt, für 2004 rechne er mit einem Nettogewinn von etwa 1,8 Mrd. Euro.

Im Jahr 2003 war der Rückversicherer erstmals seit der Nachkriegszeit in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen Verlust von rund 0,4 Mrd. Euro verbucht. Zuletzt hatte die Münchener Rück die Spanne für den erwarteten Gewinn 2004 leicht auf 1,7 bis 1,9 Mrd. Euro gesenkt.

Zwei Euro Dividende je Aktie

Die Dividende soll nun auf zwei Euro je Aktie nach 1,25 Euro für das vorangegangene Jahr angehoben werden. Mit dem Verlauf der turnusmäßigen Erneuerung eines großen Teils seiner Rückversicherungsverträge zeigte sich der Konzern zufrieden.

Unter dem Strich blieb das Prämienvolumen dabei in etwa unverändert. Damit erzielte die Münchener Rück bezogen auf die Prämien ein besseres Ergebnis bei der Erneuerung als der Branchenzweite Swiss Re.

Mit ihrem Jahresgewinn erreichte die Münchener Rück im Grunde auch ihre vorherige Gewinnprognose in einer Spanne von 1,8 bis zwei Mrd. Euro, die der Versicherer im Jänner in Reaktion auf erneute hohe Verluste der Münchener Großbank HVB (HypoVereinsbank) im Jänner dann noch etwas gesenkt hatte.

Wirbelstürme drückten Prognose

An der HVB ist der Rückversicherer mit rund 18 Prozent beteiligt. Ursprünglich war die Münchener Rück für 2004 von einem Nettogewinn von zwei Mrd. ausgegangen. Im Herbst war der Konzern nach hohen Schäden durch Wirbelstürme in den USA und Asien von dieser Vorhersage abgerückt.

Nach Angaben der Münchener Rück verbuchte auch die lange Verluste schreibende Erstversicherungstochter Ergo im vergangenen Jahr einen Gewinn von 202 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von gut 1,4 Mrd. Euro angefallen war.

Der Gewinn der US-Tochter American Re verringerte sich auf 103 Mio. Dollar (79,4 Mio. Euro) nach 263 Mio. Dollar im Jahr zuvor, obwohl der Mutterkonzern die Reserven seiner US-Tochter um fast eine halbe Mrd. Dollar stärkte. (APA/Reuters)