Luxemburg - Der langfristige Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe in Südasien betroffenen Regionen steht im Mittelpunkt eines zweitägigen Treffens der EU-Entwicklungshilfeminister, das am Montag in Luxemburg begonnen hat. Die Minister wollten nach Wegen suchen, wie die von der EU bereits geleistete Soforthilfe in den langfristigen Wiederaufbau münden kann. "Wir müssen einen reibungslosen Übergang vorbereiten", betonte EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner.

Die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten haben den betroffenen Regionen insgesamt 1,5 Milliarden Euro zugesagt. Deutschland will sich am Wiederaufbau in Sri Lanka und Indonesien in den kommenden Jahren mit insgesamt 500 Millionen Euro beteiligen und trägt damit den größten Anteil der EU-Hilfen. Zudem will die EU-Kommission den betroffenen Ländern mit Handelserleichterungen, einem Schuldennachlass und konkreten Hilfsmaßnahmen - wie etwa maßgeschneiderten Programmen für Fischer - unter die Arme greifen.

Armut halbieren

Weiteres Thema beim informellen Treffen der Entwicklungshilfeminister ist das Ziel der Industrieländer, die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren. Dazu haben sich die reicheren Länder verpflichtet, ihre Ausgaben für die Entwicklungspolitik auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Mehrere Hilfsorganisationen kritisierten die meisten EU-Staaten am Montag dafür, dem Ziel nicht genügend Beachtung zu schenken.

Nur Schweden habe die 0,7-Prozent-Marke bereits erreicht, erklärten die Organisationen Oxfam, Action Aid International und Eurodad. Länder wie Deutschland, Italien und Griechenland hingen indes weit zurück, hieß es weiter.

Die deutsche Regierung will die Entwicklungshilfe in diesem Jahr auf 0,33 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen, wie die zuständige Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul beim letzten Treffen der Minister im November bekräftigt hat. (APA/AP)