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Rede von Alan Greenspan und US-Konjunkturdaten werden diese Woche die Tendenz an den US-Börsen bestimmen

Foto: Reuters/SUE OGROCKI
Ob die positive Tendenz an den Aktienmärkten der vergangenen Wochen fortgeführt wird, könnte von den Worten Alan Greenspans am Mittwoch und Donnerstag abhängen. Dachten Investoren noch vor einigen Wochen, die Zinsentwicklung für die nächsten Monate vorhersagenzu können, so macht sich diesbezüglich derzeit etwas Unsicherheit breit.

Gründe für eine mögliche Verlangsamung der Zinserhöhungen sind der ausbleibende Druck von Seiten der Inflation sowie eine leicht nachlassende Konjunkturdynamik, wie Fonds professionell berichtet. Sollte Greenspan seine Politik der gemäßigten Erhöhung aussetzen, so würden Aktien- und Bondkurse profitieren. Negativ würde sich dieses Szenario allerdings auf den Dollar auswirken.

Wie lange halten die europäischen Börsen noch Distanz?

"Fraglich bleibt weiterhin, wie lange es den europäischen Märkten gelingt, sich von den Vorgaben aus den USA zu distanzieren", meint ADIG-Fondsmanager Matthias Grimm. "Obwohl die US-Börsen seit Jahresbeginn eine negative Performance aufweisen, ist es den europäischen Auswahlindizes gelungen, mehr als fünf Prozent zuzulegen", so Grimm weiter.

Aus diesem Grund macht sich bei den Investoren immer mehr Skepsis breit, inwiefern eine leichte Konsolidierung gegen Ende der Woche anstehen könnte. Ansonsten ist das Sentiment in Europa durchaus weiterhin als freundlich einzustufen. "Schließlich steckte der Markt in der vergangenen Woche durchwachsene Zahlen ohne größere Kursabschläge weg", erklärt Grimm.

Konjunkturdaten und Greenspan-Rede im Zentrum des Interesses

Für die anstehende Rentenmarktwoche blicken Börsianer besonders auf die Konjunkturdaten und die Reden von Alan Greenspan. An einen deutlichen Kursrutsch in dieser Woche denken derzeit die wenigsten. Die Renditen sollten weiter nahe der Tiefstände tendieren, wenn auch ein moderater Anstieg im Wochenverlauf als wahrscheinliches Szenario gilt.

In den USA sorgen neben der Greenspan-Rede auch der Philadelphia Fed. Index am Donnerstag und das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan für Aufmerksamkeit. Letzteres dürfte aufgrund des positiven Aktienmarktes in der letzten Zeit etwas besser ausfallen, als es von Volkswirten im Konsens gesehen wird. An harten Daten erreichen den Markt die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion und die Produzentenpreise.

In Europa ist lediglich der Dienstag mit der Veröffentlichung des BIP Q4 für Euroland und Deutschland sowie mit dem ZEW-Index, der positives Überraschungspotenzial birgt, interessant. In Großbritannien beschäftigen sich Analysten mit der Inflationsrate und den Einzelhandelsumsätzen. Diese deuten nach dem Rückgang im Dezember und einer erwarteten Abschwächung im Januar darauf hin, dass die Konsumlust der Briten an Fahrt verliert. (red)