Die Drogenkartelle wollten sich der FARC entledigen, die für den Schutz der Koka-Plantagen hohe Schutzgeldzahlungen verlangten, hieß es. Mehrere Drogenbarone boten dem Staat sogar Informationen zur Festnahme von FARC-Anführern an. Die FARC finanzieren ihren Kampf gegen den Staat schon seit langem zu einem erheblichen Teil aus Drogengeldern. Bei Gefechten mit dem Militär starben am Sonntag weitere neun Guerilleros und ein Soldat. Die meisten Toten gab es bei der Einnahme von zwei FARC-Lagern in der Provinz Antioquia.
Kolumbien
Mindestens 66 Tote bei Massakern in Kolumbien
Auseinandersetzungen um die Kontrolle des Drogenschmuggels - Gefechte des Militärs mit marxistischen "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens"
Bogota - Bei Kämpfen zwischen linken Rebellen und dem
kolumbianischem Militär sowie Auseinandersetzungen um die Kontrolle
des Drogenschmuggels sind mindestens 66 Menschen getötet worden.
Allein 56 Menschen seien seit Samstag in der Provinz Valle de Cauca
im Südwesten des Landes bei Massakern und Überfällen erschossen
worden, teilten die Behörden am Montag mit. Drogenbanden und Rebellen
von den marxistischen "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens"
(FARC) führten dort einen erbitterten Kampf um die Kontrolle des
Drogenanbaus.
Politische Beobachter in Bogota schlossen nicht aus, dass die
vermehrten Kämpfe der vergangenen Tage sowie die blutigen Fehden im
Drogenmilieu mit der zunehmenden Entwaffnung der rechtsextremen
Paramilitärs zu tun haben könnten. Die Rebellen versuchten, die von
den Paramilitärs aufgegebenen Gebiete und den bisher von ihnen
kontrollierten Drogenanbau unter ihre Kontrolle zu bringen. Die
landesweit etwa 20.000 Paramilitärs hatten im Rahmen von
Friedensverhandlungen mit der Regierung zugesagt, bis Jahresende ihre
Waffen niederzulegen. (APA/dpa)