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Madrid - Im Wirtschafts- und Geschäftszentrum von Madrid ist in einem Wolkenkratzer in der Nacht zum Sonntag ein Großbrand ausgebrochen. Der 106 Meter hohe "Torre Windsor" (Windsor-Turm), eines der höchsten Gebäude in der spanischen Hauptstadt, hatte zum Zeitpunkt des Unglücks wegen Umbauarbeiten leer gestanden.

Gegen Mittag war das Feuer, das in der Nacht in einem der oberen Stockwerke des über 100 Meter hohen Wolkenkratzers ausgebrochen war, noch nicht gelöscht. Immer wieder stürzten brennende Trümmer herab, es wurde befürchtet, das Gebäude könne ganz zusammenbrechen. Obwohl das Gebäude nach vorläufigen Erkenntnissen leer war, sprach Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardon vom größten Brand in der Geschichte Madrids.

"Die Situation ist noch immer sehr riskant", sagte Ruiz-Gallardon bei einem Besuch vor Ort. Von den obersten Geschossen stand zu diesem Zeitpunkt nur noch das völlig verbogene Stahlgerippe. Wie durch ein Wunder blieb ein großer Baukran, der für Renovierungsarbeiten genutzt worden war, auf dem Dach des Gebäudes stehen.

Die Flammen hätten zeitweise Temperaturen bis zu 800 Grad erreicht, berichtete Feuerwehrchef Javier Sanz. Drei seiner Leute erlitten Rauchvergiftungen. Als Brandursache vermutete die Feuerwehr einen Kurzschluss in einem der oberen Stockwerke.

Große Mengen an Büromaterial, Papier und Kunststoff gaben dem Feuer immer neue Nahrung. Immer wieder fielen in der Nacht große Gebäudeteile herab. Die Gefahr, dass der gesamte Turm einstürzen könnte, sei nicht gebannt, aber verringert worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Als Ursache des Brandes wurde ein Kurzschluss vermutet.

Spanische Fernsehsender unterbrachen ihr Nachtprogramm und sendeten Sonderberichte vom Unglücksort. Alle Löschmannschaften im Großraum von Madrid wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Die spanische Regierung richtete einen Krisenstab ein. Die Ministerpräsidentin der Region Madrid, Esperanza Aguirre, sagte, der Großband sei das spektakulärste Feuer seit mehr als 50 Jahren in Madrid.

Der schmutzig-weiße Qualm, der von dem Hochhaus aufstieg, war kilometerweit sichtbar. Straßen und Gebäude ringsum waren von einem Russfilm bedeckt. Ein nahe gelegenes Mietshaus war evakuiert worden, die umliegenden Bürogebäude wurden mit Wasser abgespritzt, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Die Unglücksstelle wurde weiträumig abgesperrt, der Verkehr auf U-Bahn-Strecken, die unter dem Gebäude herführen, eingeschränkt.

Bereits in der Nacht hatten sich hinter den Polizeiabsperrungen mehrere hundert Menschen versammelt, um das Spektakel zu beobachten. Einige schossen mit ihren Mobiltelefonen Bilder von dem brennenden Wolkenkratzer, der wie eine gigantische Fackel vor dem schwarzen Nachthimmel leuchtete.

Der "Torre Windsor" liegt im Herzen der Geschäftswelt der spanischen Hauptstadt. Er grenzt unmittelbar an ein großes Kaufhaus der Kette El Corte Ingles an. Das Hochhaus war 1979 fertig gestellt worden. Es diente als Bürogebäude und befand sich seit mehreren Monaten im Umbau. Die Ministerpräsidentin der Region Madrid, Esperanza Aguirre, sagte, der Großband sei das spektakulärste Feuer seit mehr als 50 Jahren in Madrid. (APA/dpa/Reuters)