ATP-Arzt vermutet Bänderriss
Allerdings war Österreichs Nummer eins ab dem zweiten Satz erheblich gehandicapt. Kurz nach dem ausgeglichenen ersten Set, den Melzer im Tie-Break (7:3) für sich entschieden hatte, überknöchelte der Niederösterreicher beim Stand von 1:0, 15:15. Der zu Hilfe gerufene ATP-Arzt vermutete einen Bänderriss, doch Melzer ("Ich konnte fast normal servieren, mich aber von hinten kaum bewegen") spielte mit einem Verband weiter. Die dritte Niederlage im dritten Duell mit dem 29-jährigen Franzosen, der mit dem Einzug in sein erstes ATP-Finale erstmals unter die Top 50 vorrückt, vermochte Jürgen aber nicht zu verhindern.
Melzer ("Ich bin echt deprimiert, denn sonst hätte ich kaum verloren") war natürlich enttäuscht, dass sein Erfolgsrun auf diese Weise ein Ende fand. Sein Antreten kommende Woche im 665.000 Dollar-Turnier in Memphis, wo er in Runde eins den Australier Wayne Arthurs (Nummer 110 im Entry Ranking) zum Gegner hätte, ist dadurch in Frage gestellt.
Turnier in Memphis fraglich
Der 23-jährige Deutsch Wagramer ("Es besteht eine kleine Chance, dass ich rechtzeitig fit werde") begann allerdings sofort mit einer Therapie, um nach Möglichkeit antreten zu können. Gelingt dies, würde ihm eine Daviscup-Generalprobe winken. Denn der 33-jährige Arthurs hat angesichts der Verletzungsprobleme von Mark Philippoussis durchaus eine Chance, Anfang März in Sydney gegen Österreich als zweiter Einzelspieler neben Lleyton Hewitt aufgeboten zu werden. Der Linkshänder, der erstmals auf Melzer treffen würde, hat auf der ATP-Tour bisher zehn Doppeltitel (Todd Woodbridge ist sein Standard-Partner) erobert und ist durch seinen starken Aufschlag stets gefährlich.
Melzer darf sich damit trösten, dass er nach dem Halbfinale von San Jose der Preisgeld-Million ganz nahe ist und er am Montag im nächsten Entry Ranking so gut platziert ist wie nie zuvor. Bisher war Platz 33 vom 10. Jänner 2005 das beste Ranking des Niederösterreichers, der derzeit an 34. Stelle aufscheint.
Turniersieg an Roddick