49 Festnahmen
Ein Mitveranstalter der Demonstrationen warf den Einsatzkräften vor, einem Jugendlichen mehrere Zähne ausgeschlagen zu haben. Im Polizeipräsidium München war der Fall nicht bekannt. Insgesamt nahm die Polizei am Wochenende 49 Menschen fest, vier davon wurden zunächst in Gewahrsam genommen. Am Sonntag waren alle jedoch wieder auf freiem Fuß.
Mehrere Demonstranten hätten die Beamten mit Flaschen beworfen und Feuerwerkskörper auf sie abgeschossen, sagte ein Polizeisprecher. "Es kam immer wieder zu Gerangel", berichtete ein Polizeisprecher. Dabei seien auch Schlagstöcke eingesetzt worden. Veranstalter Claus Schreer beklagte willkürliche Festnahmen durch die Polizei. Bei der Schlusskundgebung hätten die Einsatzkräfte einen Musiker von der Bühne geholt, ohne für seine Festnahme Gründe zu nennen. "Das war die reine Willkür, was da abgelaufen ist", sagte Schreer. Die Jusos in Oberbayern rügten die "unnötige Härte" der Polizei.
3500 Demonstranten - 4000 Polizisten
Die Zahl von Demonstranten und Polizisten hielt sich am Wochenende in München fast die Waage. Die Polizei zählte mehr als 3.500 Demonstranten gegen die Sicherheitskonferenz, 4.000 Polizisten waren im Einsatz, um die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz zu schützen. Innenminister Günther Beckstein (CSU) zeigte sich zufrieden mit der Polizeiarbeit. Die bayerische Linie der "Deeskalation durch Stärke" habe sich erneut bewährt, sagte Beckstein am Sonntag in München. "Insgesamt ließ die professionelle Arbeit der Polizei mit niedriger Einschreitschwelle und Vorkontrollen Autonomen und Chaoten keine Chance."
Polizei "zufrieden" mit Verlauf der Demo
Nach einer Kundgebung auf dem Marienplatz zogen die Demonstranten mit Trommeln, Trillerpfeifen und Megafonen durch die Stadt. Auf ihren Transparenten waren Aufschriften zu lesen wie "Stoppt den globalen Krieg der NATO-Staaten", "München, kein Herz für NATO-Krieger" oder "Krieg und Leichen, die letzte Hoffnung der Reichen". Der Zug wurde stellenweise eng von der Polizei begleitet. Dort wo "die Guten" demonstriert hätten, sei jedoch fast keine Polizeipräsenz nötig gewesen, sagte Viering.