New York - Die Vereinten Nationen sind über Nordkoreas Geständnis, über Atomwaffen zu verfügen, "enttäuscht, aber nicht überrascht". Pjöngjangs Erklärung vom Donnerstag sei ein Signal, müsse aber keineswegs das Ende des Verhandlungsprozesses sein, sagte der UNO-Beauftragte für Nordkorea, Maurice Strong, am Freitagabend in New York.

Die nordkoreanische Delegation habe bei den Sechs-Parteien- Gesprächen immer wieder klar gemacht, dass es Pjöngjang bei der Entwicklung von Nuklearwaffen vor allem um die Frage der nationalen Sicherheit gehe. Nach seinen Informationen könnte Nordkorea über fünf bis sechs Atomwaffen verfügen, sagte Strong vor Journalisten.

Gefahr der Weiterverbreitung

Strong appellierte an alle Beteiligten, die Herausforderung friedlich, das heißt am Verhandlungstisch zu lösen. Zur Gefahr der nuklearen Weiterverbreitung räumte der Diplomat ein, dass Pjöngjang "natürlich in der Lage ist, seine Nuklearwaffen-Technologie an andere Länder weiterzugeben".

Allerdings sei Nordkorea keineswegs das einzige Land, das jetzt wahrscheinlich über die Technologie zur Herstellung von Atomwaffen verfüge und ein Risiko für deren Weiterverbreitung darstelle. (APA/dpa)