Wo Pferde "um die Wette" rannten, gab es auch Menschen, die auf sie setzten. Zwei Systeme bürgerten sich ein: die fixe Buchmacher-Wette und die Totalisator-Wette (Spieler zahlt in einen Pool, der unter den Siegern aufgeteilt wird). Wenig überraschend, dass da mancher versuchte, den Lauf der Pferde zu beeinflussen.

Lange waren Pferdewetten in Österreich die einzigen legalen Sportwetten. Erst vor etwa 15 Jahren weitete sich das Geschäft aus, als Buchmacherlizenzen auf andere Sportarten ausgedehnt wurden. Inzwischen macht Fußball 80 Prozent des Umsatzes.

Für die Pferdewette versucht Magna-Gründer Frank Stronach mit seiner Rennbahn in Ebreichsdorf Initiativen zu setzen. Dort soll die Pferdewette mit Casino-Aktivitäten und einem internationalen Wettverbund aufgemöbelt werden. Die Chancen auf Geschäftsausweitung liegen nicht bei den Berufszockern oder kundigen Hobbyspielern, sondern bei Menschen, die aus reinem Vergnügen ihr Geld riskieren. Für sie muss die Wette einfach sein. Deshalb ließ Stronach sogar den "Horse Wizard" entwickeln, der die Pferdewette automatisch platziert. Fragt sich nur, wo da der Spaß bleibt. (dol - DER STANDARD PRINTAUSGABE 12./13.2. 2005)