Wien - Der Wiener Impfstoffspezialist Intercell bietet ab Montag 30 Prozent seines Grundkapitals an der Wiener Börse an. Die rund 9,5 Millionen jungen Aktien aus einer Kapitalerhöhung sollen dem Unternehmen rund 63 Millionen Euro einbringen. Der STANDARD berichtete schon am 4. Februar exklusiv über diesen ersten Börsengang eines Biotech-Unternehmens in Wien. Die Börsennotiz der Intercell-Aktien startet am 28. Februar. Nähere Details will der Vorstand am Montag in einer Pressekonferenz bekannt geben.

Derzeit gehört Intercell zu 94 Prozent Venture-Capital-Gesellschaften und zu sechs Prozent ihren Gründern und Mitarbeitern, und beschäftigt rund 150 Mitarbeiter am Hauptsitz Wien, in Schottland und den USA.

Nach der Kapitalspritze über die Börse (der Erlös wird in Forschung, Entwicklung und Vermarktung gesteckt) werden die Altaktionäre rund 70 Prozent halten.

Noch kein Produkt am Markt

Die Intercell-Wissenschafter erforschen neue therapeutische und prophylaktische Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Größte Hoffnung setzen sie auf ihre gut vermarkteten Arbeiten an einer Impfung gegen die Viruserkrankung Hepatits C und die in Asien weit verbreitete japanische Enzephalitis. Allerdings: Auf dem Markt haben die Wiener derzeit noch kein Produkt; am weitesten fortgeschritten ist in dieser Hinsicht die Arbeit an der Enzephalitis-Vorbeugungsimpfung.

Entstanden ist die Intercell AG 1997 aus einem Spin-off des Campus Wien Biocenters. Begleitet wird das Initial Public Offering (IPO) von den Investmentbanken Goldman Sachs und Erste Bank. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12./13.2.2005)