Es war wie in der Schule. Günter Hujara, Renndirektor der FIS, mimte den Lehrer, kommentierte die Powerpoint-Präsentation, Trainer und Journalisten lauschten, nicht wenige kapierten zunächst wenig. Es ging um den sagenumwobenen Nationenbewerb, der am Sonntag das WM-Ende markiert.

Versuch einer Erklärung: Jede Nation meldet mindestens vier und maximal sechs Sportler, pro Geschlecht mindestens zwei und maximal vier. Auf der Stelvio steckt ein von einem Herrentrainer assistierter Damentrainer einen Super-G und ein von einem Damentrainer assistierter Herrentrainer einen Slalom. Und schon geht's los mit vier Super-G-Serien. Die im Nationen-Cup (Weltcup) bestklassierte Mannschaft, also Österreich, schickt die erste Dame, die anderen folgen. Danach wird die Startreihenfolge jeweils durch das Zwischenergebnis bestimmt, der oder die Letzte beginnt, der oder die Erste fährt zum Schluss.

Super-G-Zusammenfassung: Damen, Herren, Damen, Herren. Naturgemäß werden die Zeiten gestoppt, abgerechnet wird aber nach Platzziffern. Wer die jeweilige Laufbestzeit um mehr als acht Prozent überzieht, erhält wie Ausgeschiedene die Maximalpunktezahl, ist gleich die Summe der Nationen. Im Slalom wird das Prozedere wiederholt. Der oder die jeweilige WettkämpferIn muss fünf Minuten vor Beginn der ersten Serie gemeldet werden, dann jeweils eine Minute vor Serienbeginn, da lässt sich taktieren. Hujara ließ Österreich vor den USA gewinnen. Powerpointmäßg.

Jeweils drei ÖSV-Damen und -Herren

Österreich wird durch drei Herren und drei Damen vertreten. Nominiert wurden wie erwartet Benjamin Raich, Michael Walchhofer und Rainer Schönfelder bzw. Renate Götschl, Kathrin Zettel und Nicole Hosp. Zehn Länder haben genannt. Möglicher Weise werden es aber doch nur neun, weil Kroatien fraglich ist. Den Kroaten fehlte zum Zeitpunkt der Nennung noch ein zweiter Herr mit den nötigen FIS-Punkten.(APA/Benno Zelsacher aus Bormio - DER STANDARD PRINTAUSGABE 12./13.2. 2005/APA)