Athen - Der legendäre Koloss von Rhodos, in der Antike Wahrzeichen der griechischen Insel und eines der sieben Weltwunder, soll wieder errichtet werden. Das gab am Montag der Bürgermeister von Rhodos-Stadt, Ioannis Iatridis, vor der Presse bekannt.

Wie der örtliche Rundfunk weiter berichtete, handelt es sich um den zweiten Anlauf, die monumentale Statue zu bauen. Bereits im April 2000 war ein Versuch am Widerstand des griechischen Kulturministerium in Athen gescheitert. Architekten und Archäologen hatten damals den Versuch als "Kitsch" und nicht passend in der Umwelt von Rhodos bezeichnet.

33 Meter hoch

Der Koloss von Rhodos soll den Angaben des Bürgermeisters zufolge aus Bronze hergestellt und 33 Meter groß werden. Ein zyprischer Bildhauer habe bereits einen Entwurf den Behörden von Rhodos vorgelegt. Die Initiative werde vom ehemaligen portugiesischen Präsidenten, Mario Soares, und anderen Persönlichkeiten unterstützt, gab der Bürgermeister bekannt.

Kompromiss

Die Koloss-Kommission werde demnächst versuchen, das Geld für den Bau aufzutreiben, hieß es. Das Projekt soll rund 100 Millionen Euro kosten. Damit es zu keinen Streitigkeiten mit dem Kulturministerium komme, soll die Statue nicht im Hafen von Rhodos sondern in der touristischen Region Faliraki, rund 15 Kilometer südwestlich von Rhodos aufgestellt werden, hieß es weiter.

Der Überlieferung nach stand der rund 31 Meter hohe Koloss am Eingang des Hafens von Rhodos und überspannte mit seinen gespreizten Beinen die Einfahrt. Er soll zwischen den Jahren 304 und 292 v. Ch. aus Bronze gefertigt worden und im siebten nachchristlichen Jahrhundert nach einem Erdbeben eingestürzt sein. Arabische Händler verkauften anschließend die Bronzeteile, wird berichtet. (APA/dpa)