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Foto: APA/dpa/Frank May
Frankfurt/Main - Auch bei vermeintlich harmlosen Abführmitteln kann es zu einer Gewöhnung kommen. Diese Medikamente sollten daher nie auf eigene Faust, sondern immer nur nach Beratung durch Arzt oder Apotheker nehmen, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) betont. Die Experten empfehlen, gegen Verstopfung zunächst mit ballaststoffreicher Ernährung und viel Bewegung vorzugehen. Erst wenn das nicht helfe, sollte auf Abführmittel zurückgegriffen werden.

In Deutschland zugelassen sind laut Bundesvereinigung mehr als 70 Präparate. Sie arbeiteten mit verschiedene Mechanismen: Einige binden den Angaben zufolge Flüssigkeit im Darm und machen so den Stuhl weicher, andere wirken wie Gleitmittel. Die meisten Abführmittel sollten nur kurzfristig eingesetzt werden, denn sonst kann es zu Nebenwirkungen wie Salzverlust kommen. Dieser wiederum könne den Darm lähmen und die Verstopfung verschlimmern so könne ein Teufelskreis entstehen, warnen die Apotheker.

Informationen einholen

Wer an Verstopfung leidet, sollte sich daher eingehend informieren, wie lange er welches Präparat einnehmen kann und welche Nebenwirkung zu befürchten sind. Praktisch frei von Nebenwirkungen sind laut ABDA Quellstoffe. Leinsamen oder Flohsamen könnten unbegrenzt lange eingenommen werden, ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen vorausgesetzt, man trinke genug dazu. Ebenfalls gut verträglich seien Zäpfchen, die nur im Dickdarm wirkten und die Darmentleerung auslösten.

Auch wenn eine Verstopfung kurzfristig leicht zu beheben ist, harmlos ist sie nicht immer. Wenn die Verstopfung über lange Zeit besteht oder sich mit Durchfall abwechselt, sollte die Ursache von einem Arzt geklärt werden. (APA/AP)