Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon will dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas mehr Zeit für die Umsetzung der vereinbarten Waffenruhe geben. Die israelische Zeitung "Jerusalem Post" meldete am Freitag, Sharon habe entsprechende Empfehlungen der Armeespitze bei einer Beratung am Vorabend angenommen.

Abbas hatte am Donnerstag nach Mörserangriffen radikaler Palästinenser auf israelische Siedlungen im Gazastreifen führende Offiziere des palästinensischen Sicherheitsapparats entlassen. Israel verschob wegen der Attacken ein Gespräch mit palästinensischen Unterhändlern. Abbas wies seine Sicherheitskräfte zu einem entschlossenen Vorgehen gegen militante Palästinenser an.

Sharon wolle die am vergangenen Dienstag im ägyptischen Sharm el Sheikh vereinbarte Waffenruhe noch nicht begraben, meldete die Zeitung. Der israelische Vize-Verteidigungsminister Zeev Boim warnte allerdings am Freitag im israelischen Rundfunk, die Zeit für Abbas zum Durchgreifen gegen die Extremisten laufe ab. Abbas müsse jetzt den Worten Taten folgen lassen. Der palästinensische Präsident wollte noch am Freitag in den Gazastreifen reisen, um dort die Anführer der Extremisten zur Einhaltung der Waffenruhe zu bewegen. (APA/dpa)