Mosul - Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist am Freitagmorgen überraschend im Irak eingetroffen. Der eintägige Besuch war aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt worden. Rumsfeld, der von einem Treffen mit NATO-Verteidigungsministern am Vortag in Nizza nach Irak reiste, will sich über den Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte informieren und sowohl irakische Regierungsmitglieder als auch hohe US-Offiziere treffen.

Besuch im Feldlazarett

Als erste Station war aber ein Besuch in einem Feldlazarett für US-Soldaten in Mosul (Mossul) vorgesehen. Rumsfelds Sprecher Larry di Rita sagte, Der Verteidigungsminister wolle mit seiner Irakreise "den Erfolg der Wahlen vom 30. Jänner würdigen". Er ist das ranghöchste US-Regierungsmitglied, das seit der Wahl Irak besucht. Rumsfeld war zuletzt am Heiligen Abend in Mossul gewesen. Von dort war er nach Bagdad und Tikrit weitergereist.

Täglich zunehmende Gewalt: 14 Tote bei Schießerei mit Aufständischen

Rumsfelds Besuch erfolgt in einer Phase täglich zunehmender Gewalt seit der Wahl. Bei einem schweren Gefecht südöstlich von Bagdad wurden am Donnerstag 14 irakische Polizisten getötet. In der zweistündigen Schießerei in Salman Pak wurden Polizeiangaben zufolge 65 Polizisten verwundet. Die Polizisten seien auf einer Waffenrazzia gewesen, als sie von Aufständischen mit Maschinengewehren, Granatwerfern und Mörsern unter Beschuss genommen worden seien.

Zuvor wurden 20 irakische Lastwagenfahrer erschossen aufgefunden und bei einem Autobombenanschlag in Bagdad wurden zwei Menschen getötet. Die irakische Regierung kündigte an, sie werde zum bevorstehenden schiitischen Ashura-Fest für fünf Tage die Grenzen schließen. Im vergangenen Jahr waren bei Selbstmordangriffen auf heilige schiitische Städte während dieses Festes 180 Menschen getötet worden. (APA/AP)