Die börsennotierte angeschlagene Schweizer Beteiligungsgesellschaft Bluebull AG des einst als Börseguru gefeierten Österreichers Michael ("Mike") Lielacher hat die drohende Pleite abgewendet. Wie das "WirtschaftsBlatt" in seiner Freitagausgabe berichtet, hat zuständige Kreisgericht in Sankt Gallen den Konkurs aufgehoben. Die Revisionsstelle Provida habe am 7. Februar eine "Bestätigung beigebracht, dass das Unternehmen nicht mehr überschuldet ist", so die Zeitung unter Berufung auf die Schweizer Behörden.

Konkurs wieder aufgehoben

Nach Schweizer Recht wird ein Konkurs wieder aufgehoben, wenn das Unternehmen glaubhaft machen kann, dass die Überschuldung beseitigt ist bzw. konkrete Chancen auf eine rasche Beseitigung der Überschuldung bestehen.

Investitionen

Wie Lielacher bereits in Interviews angekündigt hat, will die Bluebull AG nach dem nunmehrigen Weiterbestand über Beteiligungen neue Geschäftsfelder erschließen. Seinen Worten zufolge wird die AG wieder im "Technologiebereich" investieren.

Durch die Insolvenz der Linzer Call-Center-Tochter CLC AG war das Unternehmen im Vorjahr in die Überschuldung geschlittert. Lielacher hatte zuletzt allerdings Verhandlungen mit Gläubigern über Rangrücktritte und Forderungsverzichte angekündigt. Die neue Expansion soll durch eine Kapitalerhöhung finanziert werden.

Konkurs gegen die Bluebull AG war mit Wirkung 5. Jänner 2005 eröffnet worden

Der Konkurs gegen die Bluebull AG war mit Wirkung 5. Jänner 2005 eröffnet worden. Der Verwaltungsrat (Anm.: in Österreich: Aufsichtsrat) hatte unmittelbar darauf dagegen berufen. Fehlende Bilanzen sind laut "WirtschaftsBlatt" in der Zwischenzeit nachgeliefert worden.

Die Bluebull-Aktie ist nach dem Konkurs vom Handel an der Wiener Börse ausgesetzt worden. Seither notiert das Papier bei 0,14 Euro. Zum Börsenstart 2001 war die Aktie zu mehr als 8 Euro gehandelt worden. Ihr Rekordtief hatte das Papier schon vergangenen Dezember mit 2 Cent erreicht. (APA)