Die TU könnte jetzt doch in Wien bleiben. Im Spiel ist der Standort Aspern

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Zunächst war nur davon die Rede, die Fakultäten für Elektrotechnik und Technische Chemie in Tulln neu anzusiedeln. Die Stadt Wien erstellte daraufhin einen Katalog von Vorschlägen, um die TU in Wien zu halten. In einer Sitzung des Uni-Rates wurde vor einigen Tagen über die acht möglichen neuen Standorte diskutiert. Ergebnis: Man überlegt noch.

"Charmante" Variante

"Entschieden ist noch nichts", betont TU-Sprecher Werner Sommer. Er lässt aber einige Präferenzen durchklingen: Vor allem das Flugfeld Aspern ist in der engeren Auswahl. Vorteil des Standortes Aspern sei vor allem die Größe des Grundstückes - eine komplette Übersiedlung der TU wäre möglich. Diese bezeichnet Sommer als die "charmanteste Variante".

TU nicht zerreissen

Gabor Sas, Vorsitzender der Hochschülerschaft an der TU, kann dem Standort Aspern ebenfalls viel abgewinnen. Insbesondere die geplante Verlängerung der Linie U2 nach Aspern sieht er als Vorteil, da damit die Erschließung des Areals gefördert würde. Am Wichtigsten ist dem Studentenvertreter aber, dass die TU nicht zerrissen wird. "Im Interesse der Studierenden bin ich auf jeden Fall gegen eine Teilung der Universität", betont Sas. Grundsätzlich mache eine Übersiedlung aber nur Sinn, wenn der neue Standort auch entsprechend besser sei als der alte: Dem Studentenvertreter schweben große Lernareale, Grünflächen und Sportangebote auf einem neuen Campus vor.

Lieber ganz als teilweise

Insgesamt acht Angebote machte die Stadt Wien der Technischen Universität, darunter drei, die für einen Komplettumzug geeignet wären. Das Areal um den Nordbahnhof, Aspern und die Siemensgründe würden genug Platz für eine neue Universität bieten, die einen Platzbedarf von geschätzten 300 000 Quadratmetern hat. Die übrigen fünf Varianten würden sich auf Grund der kleineren Grundfläche für "Alternativszenarien" eignen, bestätigt der Pressesprecher von Finanzstadtrat Rieder. Für die TU würde das bedeuten, dass nur Teile der TU übersiedeln. Eine Option, mit der Gabor Sas nichts anfangen kann: "Wenn schon übersiedeln, dann bitte komplett".

Alte Pläne

Laut Werner Sommer soll die Entscheidung über den Umzug der Universität im März fallen. An die Einhaltung dieses straffen Zeitplans will Studentenvertreter Sas noch nicht so recht glauben. Steht doch der Standort Aspern schon seit dem Jahr 1916 der TU im Rahmen einer Servitut zur Verfügung - und die Pläne für eine Umsiedlung liegen schon lange in der Schublade. (az)