Die Tele München-Gruppe des Filmhändlers und Medienunternehmers Herbert Kloiber hat 2004 ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Die Erlöse seien um 5,5 Prozent auf 225,7 Millionen Euro gestiegen, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei mit 16,3 Millionen Euro fast vervierfacht worden, so Kloiber im "Handelsblatt". "Der Umsatz- und Gewinnzuwachs kommt vom hervorragenden Lizenzhandel", wird der gebürtige Österreicher, der rund 40 Prozent am Privatsender ATVplus hält, zitiert.

Verwertung von Warner-Produktionen

Auch für heuer sei er zuversichtlich, da das Geschäft mit Film- und Serienrechten hervorragend laufe. Die Tele München-Gruppe hatte im Vorjahr ein beachtliches Paket von Warner Bros. erworben, in dem Blockbuster wie "Herr der Ringe" oder "Harry Potter" enthalten sind. Die Verwertung dieses Pakets schreite voran, so Kloiber: "Wir haben bereits mit einem Kunden einen großen Abschluss erzielt. Mit einem weiteren Kunden stehen wir unmittelbar vor einem Abschluss. Branchenkenner wollen wissen, dass Kloiber einem öffentlich-rechtlichen Sender Warner-Produktionen für 100 Mill. Euro verkauft habe, was er im "Handelsblatt" aber nicht kommentierte.

Spekulationen

Kloiber ist seit Ende 2004 wieder Alleineigentümer der Tele München-Gruppe, nachdem er Anteile, die bei EM.TV gelegen waren, zurückgekauft hatte. Hartnäckig halten sich Spekulationen, wonach RTL bei Kloiber einsteigen oder sein Unternehmen überhaupt kaufen wolle. Dies hätte auch Folgen für den österreichischen TV-Markt, wäre dann doch der deutsche Privat-Riese beim kleinen ATVplus an Bord. Kloiber hatte dies zuletzt - im STANDARD "mit Verve" - dementiert. Man spreche mit RTL über Lizenzen, etwa für "Herr der Ringe", so Kloiber. Einig waren sich Kloiber und RTL zuletzt bei RTL II, wo sie gemeinsam die Absetzung von Geschäftsführer Josef Andorfer durchsetzten. Das Rätseln über das Schicksal von ATVplus will in der Branche indes kein Ende nehmen: Auch Ronald Lauders CME-Gruppe wird in Medienberichten Interesse nachgesagt. (APA)