Jerusalem - Jüdische Siedler im Gaza-Streifen haben nach eigenen Angaben 10.000 Unterschriften von Reservisten gesammelt, die einen Räumungsbefehl der israelischen Regierung verweigern würden. Israels Ministerpräsident Ariel Sharon hat die geplante Auflösung der Siedlungen in dem Küstenstreifen als Schritt hin zu einem Frieden im Nahen Osten bezeichnet.

Für jede Unterschrift gebe es etwa fünf weitere Soldaten, die ebenfalls gegen die Räumung seien, sagte der Siedler Noam Liwnat am Mittwoch, während er eine Liste von Namen vor Journalisten hochhielt. Noam Liwnat ist der Bruder von Bildungsminister Limor Liwnat, der Sharons Likud-Partei angehört.

"Zehntausende Soldaten werden ihm nicht folgen"

"Wenn, was Gott verhüten möge, der zerstörerische Befehl gegeben wird, sollte das Verteidigungsministerium wissen, dass zehntausende Soldaten ihm nicht folgen werden", sagte Noam Liwnat. Die Aufgabe der Siedlungen im Gaza-Streifen wird von der Mehrheit der Israelis befürwortet, von radikalen Siedlergruppen jedoch abgelehnt. Im vergangenen Monat hatte die israelische Armee sechs Reserve-Offiziere entlassen, die in einem Brief jeden Befehl zur Räumung des Gaza-Streifens als illegal bezeichnet hatten. Sharon hat Aufrufe, derartige Befehle zu verweigern, als eine Bedrohung der Existenz Israels bezeichnet. (APA/Reuters)